https://doi.org/10.25312/2391-5137.14/2020_07at


Albina Tepljakowa https://orcid.org/0000-0001-5804-8945 Mogiljower Staatliche Universität namens A. Kuleschow

e-mail: albinka-t@yandex.ru


Über den Aufbau des Wörterbuchs der geflügelten Worte der modernen

deutschen Schriftsprache (für Belarussen, die Deutsch als Fremdsprache studieren oder lernen)


Annotation

Der Artikel ist der Beschreibung der Wörterbuchstruktur der gebräuchlichen geflügelten Worte in der modernen deutschen Schriftsprache gewidmet. Dieses Wörterbuch richtet sich an Belarussen, die Deutsch als Fremdsprache studieren oder lernen. Die vorliegende Arbeit liefert Textquellen der geflügelten Worte in der deutschen Sprache, die Prinzipien des Aufbaus des Wörterbuchs, seinen Umfang, die Struktur des Wörterbuchartikels und auch die Beispiele der lexikografischen Beschreibung von geflügelten Worten aus deutschen Quellen. Zu jedem deutschen geflügelten Wort im Wörterbuch kann ein Äquivalent in der belarussischen Sprache zugewiesen werden. Daher könnte das Wörterbuch auch von Deutschsprachigen, die die belarussische Sprache studieren oder lernen, als Übersetzungswörterbuch eingesetzt werden.


Schlüsselwörter: die moderne deutsche Sprache, die moderne belarussische Sprache, geflügelte Worte, Textquellen, das Wörterbuch


Einleitung

Sprachlerner, die über das Wissen und die Fähigkeit verfügen, mehrere verschiedene und im Verhältnis zueinander diverse Sprachen zu verwenden, nutzen eine breite Palette von Redewendungen, die aus verschiedenen Textquellen, einschließlich fremdsprachiger Quel-

len stammen. Solche Ausdrücke werden als „geflügelt“ bezeichnet und bilden das Thema der gleichnamigen, weltberühmten Publikation des deutschen Philologen und Lexikografen Georg Büchmann (1822–1884), dessen Wörterbuch „Geflügelte Worte“ im Jahr 1864 veröf- fentlicht worden ist und seitdem über 30-mal nachgedruckt war. Zu den von G. Büchmann hervorgehobenen Hauptmerkmalen der geflügelten Worte gehören eine dauernde Anführung in der Sprache und ein nachweisbarer Ursprung – das Vorhandensein eines historischen Urhebers oder einer literarischen Ursprungsquelle (Büchmann, 1972: XV).

Die geflügelten Worte bilden eine der ausdrucksstärksten Schichten der nationalen Phra- seologie, ein Mittel der bildhaften und ausdrucksvollen Schriftsprache. In jeder Sprache bilden sie ein sehr verschiedenartiges Objekt, das aus einer großen Anzahl von Einheiten besteht, die sich nicht nur in ihrer sprachlichen und kulturellen Herkunft, sondern auch in ihren Textquellen, grammatischer Struktur, Semantik, Funktionsweise usw. unterscheiden. Das Vorhandensein von geflügelten Worten, ihre Anzahl und Gebräuchlichkeit sowie die Möglichkeit, aufgrund von Texten der eigenen Nationalliteratur zu extrapolieren, sind wichtige Merkmale für den Entwicklungsstand jeder Schriftsprache.

In der ostslawischen Sprachwissenschaft hat sich Ende des 20. – Anfang des 21. Jahr- hunderts eine anfängliche Vorstellung von geflügelten Worten als sprachlichen Einheiten herausgebildet. Die geflügelten Worte sind weithin bekannte und oft verwendete Zitate aus verschiedenen Textquellen (Дядечко/Djadechko, 2002; Шулежкова/Shulezhkova, 2002; Дядечко/Djadechko, 2006; Шулежкова/Shulezhkova, 2013; Ломакина, Мокиенко/ Lomakina, Mokienko, 2019). Die Verbindung zwischen den geflügelten Worten und deren Textquellen bleibt in den Gedanken der Muttersprachler in assoziativer Form behalten, kann aber mit der Zeit verschwinden, und dann werden die geflügelten Worte zu phraseo- logischen Einheiten oder Sprichwörtern. Dazu führt auch das, dass viele geflügelte Worte als fertige Wortkomplexe in der Sprache weit verbreitet sein konnten, lange bevor sie zu einem Teil des Textes wurden, mit dem sie später ständig assoziiert wurden (Иванов/ Ivanov, 2003). Einige Sprachwissenschaftler definieren geflügelte Worte als eine Art von aphoristischen Einheiten (Ivanov, 2016; Іваноў/Ivanou, 2017а; Іваноў/Ivanou, 2017b: 40–41; Иванов/Ivanov, 2018).

Das moderne geschriebene Belarussisch, das eine moderne nationale und europäische Sprache ist, verwendet eine große Anzahl der geflügelten Worte, die aus Einheiten sowohl rein belarussischen Ursprungs (Янкоўскі/Yankouskі, 1961; Іваноў, Іванова/Ivanou, Ivanova, 1997), als auch aus Entlehnungen aus anderen (auch deutschen) Sprachen (Венідзіктаў, Іваноў/Venіdzіktau, Іvanou, 2002; Венідзіктаў/Venіdzіktau, 2003; Крылатыя выразы/Krylatyja vyrazy, 2004; Крылатыя выразы/Krylatyja vyrazy, 2006; Цеплякова/Cepljakova, 2007; Цеплякова/Cepljakova, 2009а; Цеплякова/Cepljakova, 2009b; Цеплякова/Cepljakova, 2009в; Цеплякова/Cepljakova, 2010а; Цеплякова/ Cepljakova, 2010b; Іваноў/Ivanou, 2011; Теплякова/Tepljakova, 2011а; Теплякова/ Tepljakova, 2011b; Іваноў, 2014; Цеплякова/Cepljakova, 2015; Tepljakowa, 2019) bestehen. Literarische Werke verschiedener Genres, Aussprüche berühmter Personen (Лепешаў/Lepeshau, 1986; Лепешаў/Lepeshau, 1992; Міхневіч/Mіhnevіch, 1994) sowie die Folklore (Іваноў/Ivanou, 2005) stellen die Hauptquellen für die aus anderen Sprachen entlehnten geflügelten Worte dar.

Die Definition von Sprach- und Textquellen der geflügelten Einheiten in der belarussi- schen Sprache vor dem Hintergrund der europäischen Sprachen (Иванов/Ivanov, 2013а) ist ein aktuelles Problem des Studiums der belarussischen Paremiologie und Aphoristik im europäischen Kontext (Иванов/Ivanov, 2013b) und war als Forschungsschwerpunkt von Linguisten der Mogiljower Staatlichen Universität namens A. Kuleschow im Laufe der letzten Jahren (Иванов, Иванова/Ivanov, Ivanova, 2012; Іваноў/Ivanou, 2016а; Іваноў/ Ivanou, 2016b) herausgearbeitet. Die Identifizierung der Quellen von geflügelten Worten, insbesondere von solchen, die aus anderen Sprachen stammen, ist von unbestreitbarer Bedeutung für den kontinuierlichen Aufbau ihres Verständnisses und ihrer Wiedererken- nung in der Sprache. Der Erwerb der geflügelten Worte einer anderen Sprache ist aber nicht nur aus Gründen der Wissenserweiterung und damit des besseren Verständnisses fremdsprachiger Texte wichtig. Die geflügelten Ausdrücke, besonders die nationalen Ursprungs, sind auch eine reiche Quelle linguolandeskundlicher Informationen über das entsprechende Land, dessen Geschichte und Kultur.

Für die belarussischen Studierenden, da in Belarus Deutsch als Fremdsprache studiert und gelernt wird, ist die Kenntnis der geflügelten Worte, die für die heutige Bevölkerung der deutschen Muttersprachler aktuell sind, beim Erlernen der deutschen Sprache von großer Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf die Erleichterung der interkulturellen Kommunikation (Иванов/Ivanov, 2007; Иванов/Ivanov, 2008; Иванов/Ivanov, 2012). Nicht alle geflügelten Worte aus deutschen literarischen Quellen sind in den Wörterbüchern der belarussischen Sprache lexikalisiert (Іваноў, Цеплякова/Ivanou, Cepljakova, 2019). Seit der Veröffentlichung des Wörterbuchs „Geflügelte Worte“ von G. Büchmann ist viel Zeit vergangen und durch seinen Lauf sind viele Phrasen, Redewendungen und Ausdrücke, die vom Autor in seinem Buch lexikalisiert sind, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung relevant waren, inzwischen in Vergessenheit geraten und werden in der heutigen Zeit kaum noch verwendet, während viele andere ihren Platz eingenommen haben. Es besteht daher eine dringende Notwendigkeit einer lexikografischen Beschreibung jener, d.h. der heute in der deutschen Sprache verwendeten geflügelten Ausdrücke (vor allem in gedruckten Ausgaben, populären literarischen Werken, Reden von staatlichen, politischen, öffentlichen Personen und Kulturschaffenden).

Im angegebenen Artikel werden die Prinzipien der Erstellung und die Struktur des Wörterbuchs der modernen deutschen geflügelten Worte für Belarussen, die Deutsch als Fremdsprache studieren oder lernen, definiert werden.


  1. Die Textquellen der deutschen geflügelten Worte

    In der modernen deutschen Schriftsprache wird eine große Anzahl von festen Redewen- dungen angewendet, die aus verschiedenen Quellen – literarischen Werken, folkloris- tischen Texten, Texten der Massenkommunikation, Titeln von künstlerischen Werken, Aussprüchen berühmter Personen, anonymen literarischen Werken, Beinamen bekannter Personen und literarischer Helden – in der deutschen Sprache und in anderen europäi- schen Sprachen stammen. Für das Wörterbuch der geflügelten Worte, das für die Deutsch

    als Fremdsprache studierenden Belarussen bestimmt ist, sind die geflügelten Worte aus ursprünglich deutschen Textquellen am wichtigsten.

    Geflügelte Worte deutschen Ursprungs stammen aus verschiedenen Textquellen, von denen die folgenden die wichtigsten sind:


  2. Die Prinzipien des Aufbaus des Wörterbuches

    Im von uns erstellten Wörterbuch werden etwa 400 geflügelte Worte erarbeitet, die in der modernen deutschen Schriftsprache unter Berücksichtigung ihrer Varianten und Ne- benformen verwendet werden. Jedes geflügelte Wort wird durch eine Erklärung seiner Bedeutung und ggf. der Situation seiner Verwendung, illustrative Zitate aus Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln, populären künstlerischen und wissenschaftlichen Werken, Reden von Politikern und öffentlichen Personen ergänzt. Historisch-etymologische Informationen und Verweise auf das Wörterbuch „Geflügelte Worte“ von G. Büchmann (Ausgaben von 1972 und 2018) sind auch angegeben.


  3. Der Aufbau des Wörterbuchartikels

    1. Das Stichwort

      Die geflügelten Worte als Stichwörter der Wörterbuchartikel werden in ihrer am häufi- gsten gebrauchten Form angeführt. Andere lexikalisch-grammatische Varianten in der Zusammensetzung der geflügelten Worte werden in runden Klammern nach jenem Wort oder jenen Wortkombinationen angegeben, die ersetzt werden. Jene lexikalischen Kom- ponenten oder strukturellen Teile eines geflügelten Wortes, die in der Sprache reduziert werden, sind fakultativ, da sie keinen Beitrag zur eigentlichen Bedeutung leisten, und werden in gebrochenen Klammern angegeben, z.B.: <Baron> Münchhausen; Der Krieg ist <nichts anderes als> die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln; Die Archi- tektur ist erstarrte Musik (verstummte Tonkunst); Die natürliche Auslese (Auswahl, Selektion); Ein mephistophelisches Gelächter (Lächeln); Kinder, Küche, <Kleider>, Kirche; Morgen, morgen! nur nicht heute! <Sagen alle faulen Leute> usw.

    2. Die Bedeutungserklärung, situative und expressiv- bewertende Charakteristiken der geflügelten Worte

      Die vorgegebene Erläuterung der geflügelten Worte im Wörterbuch ist zweifach: Es betrifft sowohl eine logische Charakteristik ihrer direkten oder bildlichen Bedeutung als auch eine situative und expressiv-bewertende Charakteristik.

      Die einzelnen Erklärungen bestehen aus einer detaillierten Beschreibung jenes Begriffs oder jener Situation und einer entsprechenden Spracheinheit. Der Bedeutungserklärung

      der geflügelten Worte ist das Icon vorangestellt, z.B.: Das Ewigweibliche Über einen unvergänglichen, zeitlosen weiblichen Liebreiz. Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen Die Hauptsache wegen vieler Details nicht sehen. Die fröhliche Wissenschaft

      • Die metaphorische Bezeichnung der Philosophie.

        In Fällen, wobei das geflügelte Wort mehrere Bedeutungen hat, werden sie alle zusam- men angegeben und entweder nummeriert oder durch ein Semikolon getrennt, z.B.: Ein mephistophelisches Gelächter (Lächeln) 1. Ein böser, sarkastischer Spötter; Zyniker.

        2. Ein sarkastisch böses Lachen; ein böses, sarkastisches Lächeln. Kategorischer Impe- rativ Über die zwingende und unüberwindliche Notwendigkeit, etwas zu tun; über die Anforderung der Zeit, der Epoche sowie über die Lebenseinstellung des Einzelnen. Neue Ordnung Faschistische Macht; jedes militärische, totalitäre Regime.

        Die situative Charakteristik beinhaltet die Bereitstellung spezifischer Informationen über die Umstände, unter denen ein bestimmtes geflügeltes Wort verwendet werden könnte: wo, wann, in Bezug auf was oder wen, unter welchen Bedingungen, mit welchem Zweck usw. Die Beschreibung der typischen Situation des Gebrauchs eines Ausdrucks beginnt mit den Worten: „Es wird zitiert, wenn …“, z.B.: Den Dolch im Gewande Es wird zitiert, wenn es um Situationen geht, in denen es eine Intrige, Geheimhaltung, Spionage oder irgendwelches Geheimnis gibt. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen Es wird zitiert, um zynische Gleichgültigkeit einem Menschen gegenüber zu bezeichnen, dessen Dienste man nicht mehr braucht. Verweile doch! Du bist so schön! Es wird zitiert, wenn man den höchsten Grad an Freude, Bewunderung für etwas zum Ausdruck bringt, sowie scherzhaft, wenn man jemanden oder etwas foto- grafieren, zeichnen oder verzögern usw. will.

        Die expressiv-bewertende Charakteristik steht als zweiter Aspekt der Erklärung zum Gebrauch eines bestimmten geflügelten Wortes und soll das Vorhandensein von Nuancen der Zustimmung, der Verurteilung, des Scherzes oder der Ironie differenzieren, z.B.: Die blonde Bestie 1. Eine ironische Charakterisierung einer starken Persönlichkeit, des Vertreters einer weißen Rasse, der sich seiner Überlegenheit gegenüber anderen Menschen sicher ist. 2. Im Allgemeinen über Blondinen. Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus Man spricht (in letzter Zeit oft ironisch oder mit Verur- teilung) über die Ausbreitung der Idee des Aufbaus einer kommunistischen Gesellschaft sowie über alles, was bald erscheinen könnte. Religion ist Opium für das Volk Es wird oft missbilligend oder ironisch hinsichtlich des Gottes zitiert. Die geflügelten Worte, die in ihrer expressiv-bewertenden Charakteristik neutral sind, werden in keiner Weise bezeichnet.

    3. Das Bildmaterial

      Die Semantik des geflügelten Wortes, seine situative und expressiv-bewertende Charakte- ristik, die Verfahren zu seinem Gebrauch im Kontext werden im Wörterbuch durch Zitate aus Zeitungen und Zeitschriften, künstlerischen, wissenschaftlichen und wissenschaft- lich-populären Werken, Reden von staatlichen, politischen, öffentlichen Personen und Kulturschaffenden illustriert. Das Bildmaterial wird in Übereinstimmung mit den in den Originalquellen verwendeten deutschen Rechtschreibregeln zur Verfügung gestellt. Jedes Zitat aus Zeitungen und Zeitschriften ist mit dem Namen der Zeitung oder Zeitschrift, dem

      Datum (der Ausgabe) und dem Jahr der Ausgabe, aus einem literarischen Werk – mit dem Namen des Autors und dem Titel des Werkes versehen. Dem Bildmaterial ist das Icon vorangestellt, z.B.: Das Ding an sich Der Irre und der Positivist sind nur Kehrseiten derselben Medaille. Der Schizo ist selbst das Ding an sich, das er zu sehen glaubt, wie es noch vor seinem Blick ist. Er ist das tote Ding an sich, das er nicht hat und nicht erkennt. Das verbindet ihn mit dem Logiker, dessen Gegner er angeblich ist. Mathematik und Schizophrenie haben dieselbe menschliche Wurzeln, wie oft notiert wurde. Der Schizo ist alles andere als der heute glorifizierte Widerstandskämpfer gegen eine naturbeherrschende Systemrationalität, sondern selber der rationale Machtwille, dessen Todfeind er sein soll. (R.F. Schütt, „Zurück zur postökologistischen Natur. Über metapolitische Methoden der Ganzheit und der Differenzen“). Der Kampf ums Recht Der Kampf ums Recht ist hart, aber er ist nötig“ [Titel des Artikels]. („Braunschweiger Zeitung“, 14.05.2009). Die bürgerliche Gesellschaft Ich zitiere: Um die bürgerliche Gesellschaft zu zerstören, muss man ihr Geldwesen verwüsten. (Protokoll der Sitzung des Parlaments Deutscher Bundestag am 29.03.2012. 172. Sitzung der 17. Wahlperiode 2009–. Plenarprotokoll). Sternstunde Der Satz ist wie gemünzt auf die elf Monate zwischen dem 9. November 1989 und dem 3. Oktober 1990, zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung. Es war die Sternstunde der jüngsten deutschen Geschichte. (H. Köhler, Ansprache von Bundesprä- sident Horst Köhler anlässlich der Verleihung des Großen Verdienstkreuzes mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Bundesminister a.D. Peter Struck). Umwertung aller Werte … der gewaltigen Häresie bewusst. McDonald’s hat damit die Umwertung aller Werte im System der Ernährung vollendet. Die Götter in Weiß… (W. Meisinger, „Trüffel für alle“ // „Falter“, 11.12.2019).

      Illustrative Zitate, in denen geflügelte Worte in einer paraphrasierten (schriftstelle- rischen) Form verwendet werden, sind mit einem Sternchen * gekennzeichnet, z.B.: Blut und Eisen oder Eisen und Blut *„Reichsbürger verteidigen ihr ‘Staatsgebiet mit Blut, Eisen und Feuer’“ [Titel des Artikels]. („Nordkurier“, 25.06.2018). Geist des Widerspruchs *„Geist der Anarchie“ [Titel des Artikels]. (M. Papst // „NZZ am Sonntag“, 03.04.2016). Der Krieg ist <nichts anderes als> die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln *Ein solcher Krieg ist jedoch nicht mehr die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln, sondern mit denselben Mitteln. Im großen Krieg kontrolliert die Politik eine an sich unpolitische Gewalt. Im kleinen Krieg, so die Gefahr, kontrolliert das Militär, wider Willen, eine an sich politische Gewalt. (Th. Rid, „Wenn Generäle Politik machen“ // „Die Zeit“ (Online-Ausgabe), 17.04.2008, Nr. 16).

    4. Die historisch-etymologische Auskunft

      Die historisch-etymologische Auskunft besteht aus dem Titel und dem Veröffentlichungs- datum des Werkes, aus dem das geflügelte Wort stammt, und enthält außerdem den vollen Namen und die Lebensjahre des Autors. Der Autorenkontext der Verwendung des geflü- gelten Wortes wird nur in den Fällen erklärt, in denen seine Kenntnis zum Verstehen der Bedeutung einer entsprechenden Einheit notwendig ist. Der historisch-etymologischen Aus- kunft ist das Icon vorangestellt (das wiederholt werden kann, wenn das geflügelte Wort mehrere fremdsprachige Quellen hat), z.B.: Aufforderung zum Tanz „Aufforderung

      zum Tanz“ – der Titel eines Klavierstücks (1819) des deutschen Komponisten, Dirigenten und Pianisten Carl Maria von Weber (1786–1826). Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen ein Ausdruck aus dem Drama „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“ (1783) des deutschen Dichters und Dramatikers Friedrich Schiller (1759–1805). Es irrt der Mensch, solang er strebt ein Ausdruck aus der Tragödie „Faust“ (1808) des deutschen Schriftstellers und Naturforschers Johann Wolfgang Goethe (1749–1832). Die historische Auskunft sollte die Gründe und Bedingungen des Gebrauchs des geflügelten Wortes von seinem Autor sowie die Besonderheiten des Funktionierens des geflügelten Wortes außerhalb des Textes erklären, z.B.: Blut und Eisen oder Eisen und Blut ein Ausdruck des damaligen preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bism- arck (1815–1898) aus der Rede vom 30. September 1862 vor der Budgetkommission des preußischen Abgeordnetenhauses: „Nicht durch Reden oder Majoritätsbeschlüsse werden die großen Fragen der Zeit entschieden, das war der große Fehler von 1848 und 1849, sondern durch Eisen und Blut.“ Das Sein bestimmt das Bewusstsein ein Ausdruck aus dem Vorwort zum Werk „Zur Kritik der politischen Ökonomie“ (1859) des deutschen Philosophen und der politischen Figur Karl Marx (1818–1883), einer der fundamentalen Grundsätze der Philosophie des Materialismus: „Es ist nicht das Bewusst- sein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewusstsein bestimmt.“ Minderwertigkeitskomplex ein Ausdruck aus der Arbeit

      „Studie über Minderwertigkeit von Organen“ (1907) des österreichischen Arztes Alfred Adler (1870–1937), in der die Theorie der affektiven Reaktion des Individuums auf reale oder imaginäre körperliche oder geistige Defekte bewiesen wird.

      Wenn das geflügelte Wort mehrere fremdsprachige Quellen hat, werden die Informa- tionen über diese Quellen in chronologischer Reihenfolge angegeben, z.B.: Die geheim- nisvolle Natur ein Ausdruck aus dem Roman „Problematische Naturen“ (1861) des deutschen Schriftstellers Friedrich Spielhagen (1829–1911). ein Ausdruck aus dem

      „Maximen und Reflexionen“ (1833) des deutschen Naturforschers und Schriftstellers Jo- hann Wolfgang Goethe (1749–1832). Götterdämmerung „Götterdämmerung“ – der Titel eines Werkes (1888) des deutschen Philosophen Friedrich Nitzsche (1844–1900).

      „Götterdämmerung“ – der Titel einer Oper (1874) des deutschen Komponisten Richard Wagner (1813–1883). Weltschmerz ein Ausdruck aus der Schrift „Aus der Gemälde- Ausstellung von 1831“ (1831) des deutschen Dichters Heinrich Heine (1797–1856):

      „Welchen großen Weltschmerz hat der Maler hier mit wenigen Strichen ausgesprochen“.

      ein Ausdruck aus dem Werk „Selina, oder Über die Unsterblichkeit der Seele“ (1827) des deutschen Schriftstellers Jean Paul Friedrich Richter (1763–1825).

      Die Herkunft der Prototypen von geflügelten Worten wird unmittelbar nach der ety- mologischen Auskunft gesondert erläutert, z.B.: Fliegender Holländer „Fliegender Holländer“ – der Titel einer Oper (1841) des deutschen Komponisten Richard Wagner (1813–1883). ein Ausdruck aus einer mittelalterlichen niederländischen Legende (niedergeschrieben 1830), in der es um einen Seemann geht, der in einem heftigen Sturm schwor, das Kap herumzuumsegeln, das ihm im Weg lag, auch wenn es ewig dauern würde, aber wegen seines Stolzes war er dazu verdammt, für immer auf einem Schiff im stürmischen Meer zu segeln und niemals das Ufer zu erreichen.

    5. Die lexikografische Auskunft

      Die lexikografische Auskunft zeigt, in welchen lexikografischen Quellen in der deutschen Sprache das Stichwort oder seine Varianten lexikalisiert werden.

      Als Quelle wurde das Wörterbuch „Geflügelte Worte“ von G. Büchmann (Ausgaben von 1972 und 2018) gewählt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es keine vollstän- dige Kongruenz in der Lexikalisierung von geflügelten Wörtern zwischen dem von uns erstellten Wörterbuch, das sich auf den modernen deutschen Sprachgebrauch konzentriert, und dem Wörterbuch von G. Büchmann.

    6. Entsprechungen und Äquivalente in der belarussischen Sprache

      Dieser Abschnitt des Wörterbuchartikels enthält Entsprechungen und Äquivalente des deu- tschen geflügelten Wortes in der modernen belarussischen Sprache. Für jede belarussische Entsprechung oder jedes belarussische Äquivalent wird gezeigt, in welchen lexikografi- schen Quellen die Einheit in der belarussischen Sprache ursprünglich lexikalisiert wurde. Dem belarussischen Material ist das Icon vorangestellt, z.B.: Geistes Aristokratismus

      Belarussisch: арыстакрат духу. Hammer und Amboß Belarussisch: паміж молатам і кавадлам. Kommentar überflüssig Belarussisch: каментарыі лішнія (непатрэбныя). Verweile doch! Du bist so schön! Belarussisch: Спыніся імгненне! <Ты цудоўнае!>.


  4. Die Muster der Wörterbuchartikel

Absoluter Geist

Alt, hässlich, böse: So stellen sich kleine Buben eine Hexe vor. Es wird uns gleich ein wenig flau im Magen, wenn wir sehen, wie Thomas und Vroni im Film am Fenster ihrer

kleinen Schlafkammer stehen und bange in Richtung Blocksberg schauen. Schon dämmert es. Die schlimmen Weibsbilder machen sich sicher gerade parat für den Hexentanz: Heia, Walpurgisnacht! Und wirklich, wenig später treffen sich da oben wahre Prachtexemplare der Kategorien alt, hässlich, böse. (B. Kugler, „Abraxas macht gut Wetter“ // „St. Galler Tagblatt“, 14.02.2018).

Wenn Hexen und der Teufel sich treffen, um gemeinsam zum Brocken zu fliegen, ist in der Harzer Sagenwelt Walpurgisnacht. („Der Harz wird zum Hexenkessel“ // „Hanno- versche Allgemeine“, 29.04.2019).

„Guten Morgen liebe Hexen und Zauberer! Hoffentlich haben alle Nachtschwärmer die Walpurgisnacht gut überstanden – denn jetzt beginnt er wieder, der Ernst des Lebens...“ (T. Kammerer, „Brandnotizen“).

Ich möchte mich da auf den Beschluss 5/902 aus dieser Periode beziehen, der charman- terweise zur Walpurgisnacht gefasst worden ist. Das war, glaube ich, der erste gemeinsame Beschluss, den SPD und CDU hier eingebracht haben und der auch eine Mehrheit bekom- men hat. Wahrscheinlich war das Datum nicht ganz falsch gewählt, Hexerei musste damit im Spiel sein – das vermute ich mal ganz stark. (Protokoll der Sitzung des Parlaments Thüringer Landtag am 08.09.2010. 29. Sitzung der 5. Wahlperiode 2009–. Plenarprotokol).

Walpurgisnacht im Mauerpark abgesagt“ [Titel des Artikels]. (S. Strauß // „Berliner Zeitung“, 15.04.2019).

„Zehntausende feiern die Walpurgisnacht“ [Titel des Artikels]. („Hannoversche All- gemeine“, 02.05.2019).

Ein Ausdruck aus der Tragödie „Faust“ (1808) des deutschen Schriftstellers und

Naturforschers Johann Wolfgang Goethe (1749–1832).

Belarussisch: вальпургіева ноч.


Schlußfolgerung

Das Wörterbuch richtet sich an die Wissenschaftler auf dem Gebiet der Phraseologie der germanischen Sprachen, Studenten und Hochschullehrer, Schüler und Lehrer der allgemein bildenden Schulen, Redakteure, Übersetzer und Dolmetscher sowie alle, die Deutsch als Fremdsprache studieren oder lernen, kann aber auch für deutsche Muttersprachler als normatives linguistisches Nachschlagewerk nützlich sein.

Das Wörterbuch kann im Bildungsprozess beim Unterricht von Deutsch als Fremd- sprache an Hochschulen und allgemein bildenden Schulen sowie als Behelf beim Erlernen der Lexik und Phraseologie der modernen deutschen Schriftsprache und bei der Vorberei- tung von Kurs- und Diplomarbeiten in der deutschen Sprache (verschieden Themen im Zusammenhang mit der deutschen Sprache, wie u.a. ihre Geschichte, Phraseologie und Paremiologie, oder Stilistik) effektiv eingesetzt werden.

Es kann auch als lexikografische Grundlage zur Erstellung eines deutsch-belarussischеn (oder umgekehrt) Wörterbuches der geflügelten Worte benutzt werden.

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Abstract

About the structure of the dictionary of winged words in the modern literary German language (for Belarusians studying German

as a foreign language)

The article is devoted to the structural description of the dictionary of the winged words used in modern literary German language. It is suitable for Belarusians studying German as a foreign language. It shows texts as a source of winged words in the German language; principles of dictionary building, its scope, as well as examples of lexicographic descriptions of winged words as dated as the actual German sources themselves. Each and every German winged word in the dictionary has an equivalent in the Belarusian language. Therefore, the dictionary can be useful for Germans studying Belarusian as well.


Keywords: literary German language, literary Belarusian language, winged words, textual sources, dictionary.


Streszczenie

O strukturze słownika skrzydlatych słów współczesnego języka niemieckiego (dla Białorusinów uczących się języka niemieckiego jako obcego)

Artykuł poświęcony jest opisowi struktury słownika skrzydlatych słów powszechnie używanych we współcze- snym języku niemieckim. Słownik adresowany jest do Białorusinów, którzy studiują język niemiecki jako obcy. Rozpatrywane są źródła tekstowe skrzydlatych słów w języku niemieckim, zasady konstruowania słownika, jego objętość, budowa hasła słownikowego oraz przytaczane są przykłady opisu leksykograficznego skrzydlatych wy- rażeń o rodowodzie niemieckim. Każde niemieckie skrzydlate wyrażenie posiada odpowiednik białoruski, dlatego słownik może być przydatny również jako słownik przekładowy dla Niemców uczących się języka białoruskiego.


Słowa kluczowe: współczesny język niemiecki, współczesny język białoruski, skrzydlate słowa, źródła tekstowe, słownik


Аннотация

О структуре словаря крылатых слов современного немецкого языка (для белорусов, изучающих немецкий язык как иностранный)

Статья посвящена описанию структуры словаря употребительных крылатых выражений в современном немецком литературном языке. Словарь предназначен для белорусов, которые изучают немецкий язык как иностранный. Рассматриваются текстовые источники крылатых слов в немецком языке, принципы построения словаря, его объем, структура словарной статьи, а также приводятся примеры лексикографического описания крылатых выражений, восходящих к собственно немецким источникам. К каждому немецкому крылатому выражению в словаре приводится соответствие в белорусском языке. Поэтому словарь может быть полезен в качестве переводного также и немцам, изучающим белорусский язык.


Ключевые слова: современный немецкий язык, современный белорусский язык, крылатые слова, текстовые источники, словарь