https://doi.org/10.25312/j.8159
Piotr A. Owsiński https://orcid.org/0000-0001-7862-3345 Jagiellonian University, Poland
Zu Ordoanthroponymen der Kanonissen des Heiligen Geistes aus dem Ordenshaus in Busko-Zdrój (20. Jahrhundert)
Der Beitrag versteht sich als Fortsetzung der Darstellung der Ergebnisse der onomastisch fundierten Untersuchung sowie der Explorationen der Namen im Bereich der religiösen Anthroponymie. Die Untersuchung verfolgt das Ziel, den Forschungsstand des bereits genannten wissenschaftlichen Gebiets zu ergänzen, wobei die vorliegenden Analysen als Initiierung dieser soziolinguistischen Untersuchungen zu betrachten sind, weil sie das bis heute unerforschte Sprachmaterial – Ordensnamen der Kanonissen des Heiligen Geistes – Canonesses de Saxia aus dem Ordenshaus in Busko-Zdrój – zum Forschungskorpus erheben. Die Exploration betrifft einerseits die Ordensnamen sowohl der verstorbenen Ordensschwestern als auch derjenigen, die ihren Orden freiwillig verließen, andererseits wird die Motivierung der Ordoanthroponyme untersucht. Außerdem fokussiert sich der Beitrag auf die etymologischen Erörterungen im Kontext der Gebrauchsfrequenz der Namen sowie deren Funktionieren in der Ordens- und Stadtgemeinschaft.
Schlüsselwörter: religiöse Onomastik, Anthroponymie, Name, Ordensname
This article is an attempt to present the results of research in the field of onomastics and a continuation of the exploration of nomenclature material in the field of religious anthroponymy. The aim of the analysis is to expand and complement the state of scientific research in the above-mentioned research area, because it concerns a hitherto unanalyzed research corpus, namely the religious names functioning in the 20th century in the religious house of Congregation of Sisters Canonesses of the Holy Spirit de Saxia (CSS) in Busko-Zdrój. The exploration will therefore concern the names of the nuns from Busko-Zdrój themselves, as well as their motivation. Moreover, the study focuses on etymological inquiries in the context of their frequency of use and functioning in religious and urban communities.
Keywords: religious onomastics, anthroponymy, name, religious name
Einleitend sei anzumerken, dass der vorliegende Aufsatz als Fortsetzung der onomastischen Untersuchung der Ordensnamen der im 20. Jh. in Busko-Zdrój1 wohnhaften Kanonissen des Heiligen Geistes zu betrachten ist. Analysiert werden nun ausschließlich die Ordo- anthroponyme2 sowohl der verstorbenen Ordensschwestern als auch derjenigen, die ihr Ordenskleid ablegten. Aus diesem Grund wird es nur bei einer allgemeinen Darstellung der Untersuchungsmethodologie belassen, deren genauere Beschreibung im Beitrag mit der Analyse der Ordoanthroponyme der in der zweiten Hälfte des 20. Jh. und im 21. Jh. im Buskoer Ordenshaus lebenden und arbeitenden Nonnen vorzufinden ist3. Auf diese Art und Weise entsteht eine gewisse, die jüngsten Ordoanthroponyme der Kanonissen aus Busko-Zdrój thematisierende Beitragsserie, welche durch die systematische Untersuchung der älteren, sich im Gebrauch von Canonesses de Saxia befindenden Ordensnamen konse- quent ergänzt, erweitert und vertieft wird. Dadurch kann die axiologische Semantik berührt werden, in deren Rahmen menschliche Werte, Bewertung und Form der Bestimmung der Struktur des Funktionierens von Sprachelementen in der sozialen Kommunikation sowie im Entwicklungsprozess des Namenssystems abgehandelt werden (Kaleta, 2005: 74).
Im Vorliegenden wird die Definition des Ordensnamens von Zmuda (2015a: 138) angenommen, der zufolge ein Ordensname als von der Ordensleitung verliehener Name einer ins Noviziat aufgenommenen Person zu begreifen ist (nach vorheriger oder ohne vorherige Absprache mit dem/der Novizen/Novizin). Ab diesem Moment lässt der neue
1 Busko-Zdrój – eine Kreisstadt mit fast 20 000 Einwohnern in der Woiwodschaft Heiligkreuz, ca. 50 km süd- lich von Kielce und ca. 90 km nördlich von Kraków gelegen.
2 Was den im Beitragstitel gebrauchten Terminus technicus Ordoanthroponym anbelangt, so ist er als Vor- schlag des ins sprachwissenschaftliche Begriffsinstrumentarium einzuführenden Fachwortes zur Bezeichnung der sowohl weiblichen als auch männlichen Ordensnamen zu verstehen. Für den vorliegenden Aufsatz wurde es – in Anknüpfung an die Empfehlungen von Wolodymyr Kamianets (2000: 41–58) – analog zu anderen ähnlichen Fach- termini mit einem internationalen Charakter auf der lat. und griech. Basis geprägt, damit eine Teilkategorie von An- throponymen aus dem gesamten Konvolut der übrigen Personennamen unterscheidbar ist: lat. ōrdo (ordinis) [→ seit dem 11. Jh. im Mhd. als orden ‚Regel, Ordnung, Reihenfolge‘ (Kluge, 2011: 672)] + griech. anthrōpos ‚Mensch‘ + griech. ónoma / ónyma ‚Name‘; mhd. – mittelhochdeutsch.
3 An dieser Stelle ist der Beitrag mit dem Titel Ordensnamen der Kanonissen des Heiligen Geistes – Canonesses De Saxia aus dem Ordenshaus in der Stadt Busko-Zdrój im Lichte der onomastisch fundierten Analyse (20.–21. Jh.) gemeint.
Name nicht nur diese Person identifizieren, sondern er stellt ihre Religiosität in den Vor- dergrund und gilt als Symbol des Anfangs eines neuen Lebens der Ordensleute. Nunmehr vertritt er die gegebene Person bis zu ihrem Tod und ist als Zeichen interpretierbar, mit dem sie sich identifizieren will. Nicht zu verschweigen ist auch die Tatsache, dass die Praxis der Verleihung bzw. der Annahme eines neuen Ordensnamens gegenwärtig an Stärke und Popularität verliert und vorwiegend die weiblichen Kongregationen betrifft. Die wissenschaftliche Verankerung der im Beitrag durchgeführten Analyse lässt die nachstehenden Erwägungen an der Nahtstelle zwischen der Theolinguistik (Ku- charska-Dreiss, 2004: 23–30) und der Soziolinguistik verorten. Dank der theolinguisti- schen Perspektive wird es möglich sein, nicht nur die onomastischen Schlüsse zu ziehen, sondern auch Schlussfolgerungen im Bereich der Theologie und der Kulturwissenschaften zu formulieren (Zmuda, 2012, 2016: 154). In der soziolinguistischen Betrachtungsweise von Stanisława Sochacka (2001: 113–117) werden die Ordensnamen im Rahmen eines bestimmten Namenssystems einer Gemeinschaft von Ordensleuten verwendet, innerhalb derer sie konkrete Funktionen zu erfüllen haben. In Verbindung mit der Sprache, die ebenfalls als fester Bestandteil sowohl des Soziallebens in den Ordenshäusern als auch der geistigen Kultur eines Sprach- und Kulturkreises anzusehen ist, kann den Namen der Orden in der Tat eine kulturbildende Funktion zugeschrieben werden. Nicht nur die Eigennamen, sondern auch die Sprache im Allgemeinen lassen sich einerseits als Spiegel begreifen, in dem die Merkmale der Kultur einer Gesellschaft beobachtbar sind, ande- rerseits funktionieren sie als Träger gewisser Inhalte und Werte, wodurch sie zusätzlich eine symbolische Funktion übernehmen. Dann erscheinen die Ordensnamen als kulturelle Quelle eines gegebenen Systems von Werten sowie der Umwandlungen in der Mentalität und Religiosität der konkreten Gemeinschaftsmitglieder (Derwich, 1995: 17; Malec, 2001: 7; Zmuda, 2016: 157). Der soziolinguistische Untersuchungsaspekt setzt zudem die Berücksichtigung der internen Umstände eines bestimmten Ordenshauses sowie der ganzen Bandbreite der für die gesamte Kongregation emblematischen Bedingungen voraus. Diachron gesehen, können hiernach die sich in der Zeit verändernden kulturell-religiösen Faktoren erkannt werden, die für die Verleihung bzw. Annahme der Ordensnamen ent- scheidend sind. Aufgrund dessen kann man schließlich versuchen, die Tendenzen in der Ausformung eines konkreten Ordensnamenmodells zu bestimmen (Sochacka, 2003: 246).
Der Untersuchungsgegenstand des hier gewählten Gebietes der Namenkunde wurde
in den letzten Jahren lediglich selektiv aufgeworfen, denn man hat es nur mit den ein- zelnen Beiträgen zu tun, in deren Fokus die Präsentation der in einem weiblichen bzw. männlichen Orden gebrauchten Namen samt deren Etymologie steht. Häufig wird die Darstellung dieser Analysenergebnisse noch mit den Erörterungen zur Motivation der gewählten Anthroponyme ergänzt.4 Der vorliegende Beitrag versteht sich wiederum
4 An dieser Stelle sind die nachstehenden Veröffentlichungen gemeint: Citko, 1999, 2000; Szewczyk, 2000a, 2000b; Wolnicz-Pawłowska, Borkowska, 2000; Sochacka, 2001, 2003; Rutkiewicz, 2002; Łapińska, 2004; Cza-
plicka-Jedlikowska, 2008; Przybylska, 2008; Wieczorek, 2010, 2011; Breza, 2013; Zmuda, 2015a, 2015b, 2016, 2019a, 2019b; Kobylińska, 2018. Da die (detaillierte) Darstellung der enorm breiten Fachliteratur zur Anthropony- mie den Rahmen des vorliegenden Beitrags sprengen würde, wird es nur bei der Präsentation der Fachliteraturpub- likationen belassen, in deren Fokus gerade die Analysen der Namen von Ordensleuten stehen.
einerseits als Fortsetzung der bereits unternommenen Untersuchungen der Ordensnamen von Kanonissen des Heiligen Geistes, andererseits ist er als breitere und eingehendere wissenschaftliche Auswertung deren Namen konzipiert, weil er die frühere Etappe des Gebrauchs von den Ordensnamen in den Fokus rückt und zugleich eine Basis für eine umfassende etymologisch-strukturelle Analyse bildet, die später zusammen mit der In- terpretation sowie mit der Bestimmung des Integrationsgrades der fremden Namen im polnischen Sprachsystem durchgeführt werden kann. Im nächsten Schritt können die Untersuchungsresultate auf ein paralleles Forschungskorpus im anderen Sprachsystem übertragen werden und mit den Ergebnissen hinsichtlich der Adaptation der fremden Namen in der jeweiligen Sprache verglichen werden.
Das zu analysierende Untersuchungskorpus besteht aus der Sammlung von 50 Namen der Kanonissen des Heiligen Geistes, die im 20. Jh. im Buskoer Ordenshaus lebten und arbeiteten. Nun beschränkt sich jedoch die Analyse lediglich auf die Ordoanthroponyme, deren Trägerinnen entweder verstarben oder ihre Kongregation sua sponte verließen. He- rausgezogen wurden alle Belege aus der inneren Dokumentation des Ordenshauses, d. h.
aus der Chronik des Ordenshauses in Busko-Zdrój;
aus der Chronik der Kongregation der Kanonissen des Heiligen Geistes – Canonesses de Saxia in Polen, die im Hauptordenshaus in Kraków verwahrt wird;
aus dem provisorischen Quasibüchlein in Form eines Ordners, dessen Inhalt die auf losen Karten niedergeschriebenen Lebenserinnerungen der Kanonissen-Vorgängerin- nen bilden5 (Teil der Archivalien des Buskoer Ordenshauses ist) (Drozd, 2022).
Die Wahl des Untersuchungsmaterials ist also keineswegs zufällig, denn es handelt sich um eine Fortsetzung der früheren Untersuchung der Ordoanthroponymen, in deren Mittelpunkt die Ordensnamen der in der zweiten Hälfte des 20. und 21. Jhs. am Leben bleibenden Kanonissen standen (vgl. Anm. 3).
Was die Geschichte der Kongregation von Canonesses de Saxia anbetrifft, so muss in den Vordergrund geschoben werden, dass sie mit der Geschichte des von Guido von Montpellier (1160–1208) gegründeten Hospitalordens zum Heiligen Geist im 12. Jh. im Zusammenhang steht: Die zu den Hospitalgemeinschaften gehörenden Schwesternschaften bildeten nämlich den Ursprung für die Herauskristallisierung des weiblichen Zweiges der Gemeinschaft, deren unabhängige polnische Provinz bereits im ausgehenden 13. Jh. entstand. Zunächst wurden die Schwestern nach Kraków herbeigeholt, dann ließen sie sich auch in anderen polnischen Städten nieder, wie etwa Kalisz, Sandomierz oder Sławków. Nachdem die Kanonissen eine Autonomie im 18. Jh. errungen hatten, fingen sie an, den Armen, Kranken und Waisen zu helfen. Nach der Auflösung des männlichen Ordens- zweiges im 18. Jh. fand die Neugründung der weiblichen Gemeinschaft statt. Während
5 Alle Informationen wurden von Sr. Irena Drozd gesammelt, geordnet und niedergeschrieben.
des Zweiten Weltkrieges (1939–1945) setzten sich die Schwestern für die Unterstützung der Vertriebenen, Juden, Flüchtlinge, Gefangenen sowie den Untergrundbewegungen ein und seit den 1960er Jahren arbeiten sie in den Pfarreien als Katechetenschwester, Sakristaninnen, Organistinnen oder Kranken- und Armenpflegerinnen. Seit den 1980er Jahren befassen sie sich auch mit der Missionsarbeit in Burundi. Die Mehrheit ihrer Or- denshäuser befindet sich heute zwar in Polen (Kraków, Busko-Zdrój, Chmielnik, Czaniec, Częstochowa, Gdańsk, Leżajsk, Lublin, Międzybrodze Bialskie, Pacanów, Proszowice, Sułoszowa, Ustka, Warszawa), aber sie haben ihre Zweigstellen auch in Italien und in der Ukraine.6 In Busko-Zdrój ließen sie sich in den ersten Jahrzehnten des 20. Jh. nieder.7
In Anknüpfung an die vorstehenden Erwägungen soll betont werden, dass die Verleihung bzw. Annahme eines neuen Namens eine relevante Zäsur im Leben der ins Noviziat ein- tretenden Person bedeutet. Aus diesem Grund symbolisiert er eine fundamentale innere Veränderung, die mit dem Ordensbeitritt eines/einer Novizen/Novizin einhergeht. Dabei handelt es sich um einen grundlegenden Wandel mit einer symbolischen Bedeutung, der aus einer neuen Berufung bzw. einer neuen Mission oder einer neuen Rolle im göttlichen Heilsplan des einen neuen Namen annehmenden Menschen hervorgeht (Malec, 2005: 277; Majewski, 2015a: 50). Die Wahl eines neuen Namens verbindet sich wiederum unmit- telbar mit der Wahl eines/einer Patrons/Patronin, die nun als Vorbilder für Ordensleute gelten und ihnen ihre neue Lebensrichtung zeigen sollen (Zmuda, 2015a: 138), wobei aber beachtenswert ist, dass die Motivation des verliehenen/angenommenen Namens stets mit dessen theologischer Bedeutung oder mit dessen Bedeutung in der Kirchengeschichte korrespondiert (Sochacka, 2001: 127; Zmuda, 2016: 156).
Was die Geschichte der regelmäßigen Namensveränderung anbelangt, so lässt sich deren Beginn auf der Zeitachse nicht einfach verorten, aber die Anfänge der Verleihung bzw. Annahme der neuen Namen in den gewichtigen Lebensmomenten sind bereits auf den biblischen Karten vorfindbar (Borkowska, 1996: 26–31; Majewski, 2015b), z. B. Abram → Abraham (Gen 17,5), Jakob → Israel (Gen 32,29), Sarai → Sara (Gen 17,15), Gideon → Jerubbaal (Ri 6,11–8,35), Saulus → Paulus (Apg 13,9), Simon → Petrus (Mt 16,16–18; Mk 3,16; Lk 22,31–34). Nachdem die großen Orden insbesondere durch die Beschlüsse des Tridentinischen Konzils (1545–1563) reformiert worden waren, verbreitete sich ebenfalls die Praxis der Namensveränderung intensiver und wurde schließlich im
18. und 19. Jh. – vor allem in den weiblichen Ordensgemeinschaften – zur Gewohnheit (Pelliccia, Rocca, 1980: 321).
6 Początki Zakonu Ducha Świętego. Zgromadzenie Sióstr Kanoniczek Ducha Świętego de Saxia w Polsce, o. D.;
Niegdyś na placu Świętego Ducha, 2020; vgl. auch: Henze, 1996: 1187–1188.
7 Vgl. Chronik der Kongregation der Kanonissen des Heiligen Geistes – Canonesses De Saxia in Polen, o. D., Kraków.
Im Allgemeinen lassen sich drei Funktionen der Ordoanthroponyme erkennen (Socha- cka, 2003: 246):
symbolische Funktion, die sich in der Anspielung auf den Namen eines Patrons bzw. einer Patronin manifestiert;
Nominations- und Identifizierungsfunktion, denn die Ordensnamen nennen konkre- te Personen und ermöglichen deren Identifizierung (Nachnamen werden hinter den Klostermauern nur selten gebraucht);
impressive Funktion, die darin zum Vorschein kommt, dass die verliehenen bzw. an- genommenen Namen den Einfluss auf die Ordenspersonen haben, sie in ihrer Mission bestärken und ihren inneren Wandel fördern sollen.
In der Kongregation der Kanonissen des Heiligen Geistes entscheidet immer die Ordensleitung über die Verleihung eines konkreten Namens einer Ordensschwester, wobei dieser sich nicht wiederholen darf, d. h. solange eine Nonne lebt, darf ihr Name keiner anderen verliehen werden. Keine Anwendung findet dieses Prinzip jedoch im Fall der afrikanischen Schwestern, die ihre Vornamen beibehalten dürfen, was wiederum zur Folge hat, dass ihre Namen mit den Ordoanthroponymen der in Europa lebenden Kanonissen zusammenfallen können. Eine eiserne Regel ist jedoch die Praxis der Ver- leihung der Namen: poln. Gwidona (= dt. Guida ≈ Erinnerung an den Ordensgründer) und poln. Nimfa (dt. Nymphe ≈ Erinnerung an eine sagenhafte, angeblich im Ruf der Heiligkeit verstorbene Kanonisse aus der Vergangenheit), wenn eine der Trägerinnen dieser Namen verstirbt.
Die analysierten Belege (50) wurden in alphabetischer Reihenfolge zusammengestellt. Damit die Ausführungen nicht gestört werden, werden alle sekundären Literaturpositionen sowie Internetquellen in den Fußnoten angegeben. Jedes Ordoanthroponym wird mit der in den Klammern erscheinenden Zahl seiner Namensträgerinnen versehen. In jedem Fall wird auch versucht, auf die Herkunft sowie die religiöse Motivation des Ordensnamens einzugehen (im Fall von mehr als zwei Namen werden ihre heiligen Namensträgerinnen/ Namensträger in den Fußnoten aufgelistet).
Biblische Ordoanthroponyme (OA)
durch die Namen der Frauenfiguren aus dem Neuen Testament motivierte OA:
Maria Assunta (1) [dt. Maria Assumpta] ist eine Besonderheit im Buskoer Gemein- schaft der Kanonissen, weil es sich um den einzigen Fall eines Doppelnamens der Nonne handelt. Im ersten Teil des Namens ist Maria sichtbar, wodurch er sich auf die Gottesmutter bezieht (= religiöse Motivierung durch den Namen der Frauenfigur aus dem Neuen Testament; symbolische und impressive Funktion). Das zweite Element des Ordensnamens übernimmt dann die Nominations- und Identifizierungsfunktion, die gewöhnlich von den Einzelnamen erfüllt werden: Assunta. Dieser Teil des OA leitet sich wiederum von der it. Bezeichnung Assunta ‚die Aufgenommene‘ ab, die von lat. assumere ‚aufnehmen, annehmen‘ kommt. Somit hängt das OA mit Mariä Himmelfahrt zusammen;
OA, welche die weiblichen Formen der männlichen Namen sind:
von den männlichen Namen der (Erz)Engel gebildete OA:
Michaela (1) [dt. Michaela] ist vom männlichen Namen Michael deriviert, der seinen Ursprung in hebr. mîḵāʾēl ‚Wer [ist] wie Gott?‘ (hebr. mî ‚wer + kə ‚wie‘ + theophores Element ʾēl ‚Gott‘) hat (Grzenia, 2006: 159; Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 282; Ge-
senius, 2013: 665, 519, 667; Zmuda, 2019a: 279)8. Motivation: Name des Erzengels Michael;
von den männlichen Namen aus dem Alten Testament gebildete OA:
Adama (1) [dt. Adama / Adamina] kommt vom männlichen Namen Adam, der seinen Ursprung im hebr. Wort für ‚Mensch‘ hat. Man verbindet es auch mit dem hebr. adamah
‚Erdboden, Erde‘, das im Zusammenhang mit dessen Staub steht, aus dem Gott den ersten Menschen schuf (Gen 2,7) (Westermann, 1983: 275; Peter, 2005: 247; Stricker,
Banzer, Hilbe, 2008: 16; Gesenius, 2013: 10–11); Motivation: Name des Stammvaters aller Menschen;
Joachima (1) [dt. Joachima] ist vom männlichen Namen Joachim abgeleitet und wird als Produkt der Kontraktion von hebr. Jojakim oder Jojachin angesehen, in denen man es mit dem theophoren Element jhwh ‚Jahwe‘ + kwm ‚der Herr hat (wieder) erstehen lassen‘ oder kwn ‚er Herr stellt auf, der Herr bestätigt, der Herr verleiht Beständigkeit‘ zu tun hat (Gesenius, 2013: 448; Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 156); Motivation: Name des Vaters Marias (1. Jh. v. Ch. – 1. Jh. n. Ch.) oder auch durch die Namen von Joaquima von Vedruna (18./19. Jh.) bzw. Joachim von Fiore (12./13. Jh.);
von den männlichen Namen aus dem Neuen Testament gebildete OA:
Andrzeja (1) [dt. Andrea] ist das Derivationsprodukt von poln. Andrzej (dt. Andreas), das aus dem Griech. kommt: anér, andros ‚Mann, Mensch‘9; Motivation: Name des Apostels Andreas (1. Jh.)10;
Tomasza (1) [dt. Thomasina bzw. Tomasa] ist die Ableitung von poln. Tomasz (dt. Tho- mas), das aus dem Aram. kommt: te‘omā ‚Zwilling‘11; Motivation: Name des Apostels Thomas (1. Jh.) oder Thomas von Aquin (13. Jh.)12;
mit der Heiligen Schrift zusammenhängende OA, die sich entweder auf die in der Bibel erscheinenden Appellativa beziehen oder im Zusammenhang mit der biblischen Tradition stehen, obwohl sie nur in den Apokryphen oder Legenden vorzufinden sind:
Aniela (1) [dt. Angela] – der Name, der eine polonisierte Form von it. Angela ist, wurde von seiner männlichen Variante abgeleitet, die von lat. angelus kommt. Seine Prove- nienz ist jedoch griech. ángelos ‚Bote, Engel‘13. Möglich ist auch seine Motivation durch die Namen der Heiligen14;
8 Vgl. Grzenia, 2006: 159; Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 282; Gesenius, 2013: 665, 519, 667; Zmuda, 2019a:
279.
9 Vgl. Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 33; Kobylińska, 2018: 149.
10 Möglich ist auch die Motivation durch den Namen von Andreas Bobola (16./17. Jh.) oder durch die Namen einer ganzen Reihe der anderen heiligen Männer, die diesen Namen trugen, vgl. Imiona świętych, o. D.
11 Vgl. Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 327; Kobylińska, 2018: 172.
12 Möglich ist auch die Motivation durch die Namen von Thomas Becket (12. Jh.), Thomas Morus (15. Jh.), Thomas von Villanova (15./16. Jh.) oder Thomas Shen Jihe (19. Jh.).
13 Vgl. Grzenia, 2006: 54; Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 33; Wieczorek, 2010: 282; Zmuda, 2019: 269.
14 Angela Merici (15./16. Jh.), Maria Angela (Sofia Camilla) Truszkowska (19. Jh.), Aniela Salawa OFS (19./20. Jh.).
Weronika (1) [dt. Veronika] ist die lat. Variante des griech. Berenike, das aus griech. pherein ‚tragen, bringen‘ + griech. nike ‚Sieg‘ besteht ≈ ‚die Siegbringende‘. Im Mit- telalter wurde der Vorname fehlinterpretiert, denn er wurde mit der lat. Phrase vera icon ‚wahres Bild‘ verbunden15; Motivation: Name der Hl. Veronika, die Jesus auf dem Weg nach Golgatha den Schweiß vom Gesicht gewischt haben soll16;
Durch die Namen der Heiligen motivierte Ordoanthroponyme
durch die Namen der Heiligen der katholischen Kirche motivierte OA:
OA lateinischer Herkunft:
Benedykta (1) [dt. Benedikta] kommt von lat. benedictus ‚gesegnet, gepriesen‘ (← lat. benedicere ‚Gutes reden, loben, segnen‘)17; Motivation: Benedikt von Nursia (5./6. Jh.) bzw. Teresia Benedicta vom Kreuz (19./20. Jh.);
Benigna (1) [dt. Benigna] entwickelte sich von der lat. Wortzusammensetzung benignus
‚gutartig, gütig, freundlich, mild‘ (← lat. benignitas ‚Güte, Freundlichkeit‘)18; Moti- vation: Name von Benigna von Trebnitz (13. Jh.);
Celestyna (1) [dt. Cölestina / Cölestine] leitet sich von der poln. männlichen Variante Celestyn (dt. Cölestin) ab, die ihren Ursprung in lat. coelestis ‚himmlisch‘ hat19; Mo- tivation: Name der heiligen Päpste: Coelestin I. (5. Jh.) bzw. Coelestin V. (13. Jh.);
Emilia (1) [dt. Emilia, Emilie] ist vom männlichen Vornamen Emil bzw. Emiliusz (dt. Emil) deriviert, der auf den lat. Gentilnamen Aemilius zurückzuführen ist20; Motivation: Name von Emmelia von Caesarea (4. Jh.) oder Émilie de Rodat (18./19. Jh.)21;
Fidelisa (1) [dt. Fidelia] kommt von lat. fidelis und bedeutet ‚der/die Treue‘; Motivation: Name von Fidelis von Sigmaringen (16./17. Jh.) bzw. Fidelis Chojnacki OFMCap. (20. Jh.);
Gaudencja (1) [dt. Gaudenzia] ist ein Derivat von poln. Gaudenty (dt. Gaudenz), das sich von lat. Gaudentius ableitet. Der lat. Name ist wiederum als Weiterbildung von lat. gaudens (Part. Präs. zu gaudere ‚sich freuen‘) anzusehen22. Der Vorname bedeutet also ‚die sich Freuende, die Fröhliche‘; Motivation: Name von Gaudentia von Rom (3./4. Jh.);
Gemma (1) [dt. Gemma] kommt von lat. gemma ‚Edelstein‘23; Motivation: Name von Gemma di Goriano Sicoli (14./15. Jh.) bzw. Gemma Galgani (19./20. Jh.)24;
Julia (1) [dt. Julia] ist eine Ableitung von poln. Julian / Juliusz (dt. Julius), das sich in Analogie zur Bildung der weiblichen Namen von dem lat. Gentiliznamen mit der
15 Vgl. Hanks, Hardcastle, Hodges, 2006: 270; NVNB, o. D.; Schmidt, 2023.
16 Andere mögliche Namensmotivationen durch die Namen von Veronika von Mailand (15. Jh.) und Veronica Giuliani (17./18. Jh.).
17 Vgl. Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 59–60; Wieczorek, 2010: 281; Kobylińska, 2018: 151.
18 Vgl. Wieczorek, 2010: 281.
19 Vgl. Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 79; Wieczorek, 2010: 282.
20 Vgl. Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 93; Wieczorek, 2010: 282; BTN, o. D.
21 Wahrscheinlich ist auch die Motivation durch den Namen von Émilie de Vialar (18./19. Jh.).
22 Vgl. Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 112.
23 Vgl. Wieczorek, 2010: 282.
24 Möglich ist auch die Motivation durch den Namen von Gemma von Saintonge (11. Jh.).
Bedeutung ‚aus dem Geschlecht der Julier‘ entwickelte; Motivation: Name von Julia von Korsika (5. Jh.) bzw. Julie Billiart (18./19. Jh.);
Justyna (1) [dt. Justine] kommt von lat. Justin (← lat. iustus) ‚der Gerechte‘25; Motivation: Name von Justina von Padua (3./4. Jh.) bzw. Justina Francucci Bezzoli (13./14. Jh.); Klaudia (1) [dt. Claudia] ist vom männlichen Vornamen Klaudiusz (dt. Claudius) abgelei- tet, der auf den Namen der römischen Patrizierfamilie der Claudier zurückgeführt wird; Motivation: Name der Märtyrerin Claudia (2. Jh.) bzw. von Claudia von Genf (16. Jh.);
Laurencja (1) [dt. Laurentia] ist vom männlichen Vornamen Laurencjusz (dt. Laurentius) deriviert (≈ der Mann aus Laurentum)26; Motivation: Name von Laurentia (3./4. Jh.) bzw. von Laurentius von Rom (3. Jh.) oder Laurentius von Canterbury (6./7. Jh.);
Lucyna (1) [dt. Lucina] und Łucja (2) [dt. Luzia] sind die Derivationsprodukte von poln. Lucjusz / Lucjan (dt. Lucius / Lucian) (← lat. lūx ‚Licht‘) mit der Bedeutung
‚die/der Leuchtende, die/der am Tag Geborene‘27; Motivation: Name von Lucina von Rom (3. Jh.) und Lucia von Syrakus (3./4. Jh.) bzw. Lucia von Settefonti (11. Jh.)28;
Paschalisa (1) [dt. Pascal] ist ein Ableitungsprodukt vom poln. männlichen Vornamen Paschalis (dt. Pascal), der seinen Ursprung in lat. Paschalis ‚österlich, im Zusam- menhang mit Ostern‘ hat. Der lat. Name kommt von hebr. pæsaḥ bzw. aram. pasḥāʾ und erinnert im Judentum an den Auszug aus Ägypten (Exodus), also die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei. Die Motivation des OA bezieht sich auf das Osterfest und die Auferstehung Jesu, aber möglich sind auch die das OA motivierenden Namen der Heiligen: Paschalis I. (9. Jh.) und Paschalis Baylon (16. Jh.);
Patrycja (1) [dt. Patrizia] ist von lat. Patrizius deriviert (← lat. patrizius ‚patrizisch, edel, adlig‘) und bedeutet ‚von edler Geburt‘; Motivation: Name Patrizias von Nikomedia (3. Jh.) oder Patrizias von Neapel (7. Jh.);
Regina (1) [dt. Regine] ist ein weiblicher, bereits im Altertum bezeugter Vorname, dessen Herkunft höchstwahrscheinlich im Lat. zu suchen ist: lat. rēgīna ‚Königin, Herrscherin‘. Das OA kann sich aber auch auf die Himmelskönigin Maria (= Regina caeli) beziehen29. Eine andere mögliche Motivation des OA ist auch der Name von Regina Protmann (16./17. Jh.);
Sabina (1) [dt. Sabine] ist von lat. Cognomen Sabinus deriviert und bezieht sich auf die ‚Sabiner‘‚ die das Gebirgsland in Mittelitalien nordöstlich von Rom bewohnten30; Motivation: Name der römischen Märtyrin Sabina von Rom (1./2. Jh.);
25 Vgl. Grzenia, 2006: 159; Zmuda, 2019a: 272.
26 Vgl. Wieczorek, 2010: 282.
27 Vgl. Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 243–244; Wieczorek, 2010: 282; Zmuda, 2019: 272.
28 Andere mögliche Namensmotivationen durch die Namen von Lucia von Caltagirone (14. Jh.), Lucia von Narni (15./16. Jh.) oder die heiligen, diesen Namen tragenden Märtyrerinnen aus China und Südkorea, die im 19. Jh. ums Leben kamen.
29 Vgl. Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 299; Wieczorek, 2010: 282.
30 Vgl. Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 308.
Sylwestra (1) [dt. Sylvestra] ist von dem lat. Cognomen silvestris ‚aus dem Wald stam- mend, zum Wald gehörend, im Wald lebend, waldig‘ abgeleitet31; Motivation: Name von Papst Silvester I. (3./4. Jh.) bzw. Silvestro Guzzolini 12./13. Jh.)32;
Wirginia (2) [dt. Virginia] kommt von lat. virgo ‚Jungfrau, Mädchen‘ und als Nomen Gentilicium verbindet sich mit dem zweiten Teil eines etrusk. und römischen Namens, der sich auf einen Geschlechterverband bezieht, zu dem ein Namensträger gehört33; Motivation: Name von Virginia von Poitu (5. Jh.) oder Virginia Centurione Bracelli
16./17. Jh.);
OA griechischer Herkunft:
Apolonia (1) [dt. Apollonia] ist vom männlichen Namen Apoloniusz (dt. Apollonios) deriviert. Die beiden Vornamen leiten sich wiederum vom Namen des Gottes Apollon ab, der bei den antiken Griechen der Gott des Lichts, der Künste und der Weissagung war34; Motivation: Name von Apollonia von Alexandria (3. Jh.);
Dorota (1) [dt. Dorothea] kommt vom männlichen Namen Doroteusz (← griech. Dōró- theos), der aus griech. dōron ‚Geschenk‘ + theós ‚Gott‘ besteht (vgl. Teodora)35; Moti- vation: Name Dorotheas von Cäsarea (3./4. Jh.) oder Dorotheas von Montau (14. Jh.);
Helena (1) [dt. Helene] ist ein OA, das wahrscheinlich mit griech. helénē ‚Fackel‘ zu- sammenhängt und dadurch auf hēlios ‚Sonne‘ zurückgeht. Möglichenfalls lässt sich hier ebenfalls eine Verbindung zu selēnē ‚Mond‘ feststellen36. Motivation: Name von Helena von Konstantinopel (3./4. Jh.) oder von Helena von Auxerre (5. Jh.)37;
Hilaria (1) [dt. Hilaria] ist ein OA griech.-lat. Provenienz, welches auf das griech. hilarós bzw. lat. hilaris ‚heiter, fröhlich‘ zurückgeht und die Bedeutung ‚die Heitere, Fröhliche‘ hat38; Motivation: Name von Hilaria von Augsburg (4. Jh.)39;
Kaliksta (1) [dt. Calixte, Callista] ist von griech. Calixtus, Calixt bzw. Kalixt deriviert (← griech. kállistos ‚der/die Schönste‘); Motivation: Name von Calixt I. (2./3. Jh.) oder Kallistus Caravario SDB (20. Jh.);
Talida (1) [dt. Talida] kommt von dem griech. Appellativum tháleia, thalía ‚Rebe, Blü- tenzweig‘40; Motivation: Name von Talida von Antinoë (5. Jh.)41;
31 Vgl. Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 316; Kobylińska, 2018: 172.
32 In Betracht kommen auch die Namen von Silvester von Chalon-sur-Saône (5./6. Jh.) bzw. Silvester von Réomé (13. Jh.).
33 Imiona świętych, o. D.
34 Vgl. Fros, Sowa, 2004: 247; Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 49; Zmuda, 2019: 270.
35 Vgl. Grzenia, 2006: 103; Zmuda, 2019a: 270.
36 Vgl. Grzenia, 2006: 143; Wieczorek, 2010: 283; Zmuda, 2019: 271; NVNB, o. D.; NN, o. D.; BTN, o. D.
37 Nicht ausgeschlossen sind auch die Namen von Helena von Schweden (12. Jh.), Helena Enselmini (13. Jh.) und Helena von Ungarn (13. Jh.).
38 Vgl. Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 139; Liddell, Scott, 1940, https://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc
=Perseus:text:1999.04.0057:entry%3Di(laro/s [Zugriff am: 19.12.2023].
39 Möglich ist auch die Motivation durch die Namen der heiligen Männer: Hilarius von Aquileia (3. Jh.), Hila- rius von Poitiers (4. Jh.), Hilarius von Arles (5. Jh.) und Hilarius (Papst, 5. Jh.).
40 Imiona świętych, o. D.
41 Vgl. Schäfer 2023.
Teodora (1) [dt. Theodora] kommt vom männlichen Namen Theodor (← griech. Theódōros), der aus griech. theós ‚Gott‘ + dōron ‚Geschenk‘ besteht (vgl. Dorota)42; Motivation: Name von Theodora von Alexandrien (3./4. Jh.) oder Theodora (Ehefrau des byzantinischen Kaisers Theophilos, 9. Jh.)43;
OA germanischer Herkunft:
Bernadeta (1) [dt. Bernadette] ist die weibliche Koseform der franz. weiblichen Variante des männlichen Namens Bernard, der wiederum von ahd. Berinhart44 kommt und aus zwei Teilen besteht: björn (← ahd. bero / bern ‚Bär‘) + hard (← ahd. harti, hard, herti)
‚hart, stark‘45; Motivation: Name von Bernadette Soubirou (19. Jh.);
Imelda (1) [dt. Imelda] ist eine rom. Entlehnung aus dem 20. Jh., obwohl der Vorname selbst einen germ. Ursprung hat: germ. ermana ‚groß‘ + hild ‚Kampf‘46. Der Name bedeutet also ‚große Kämpferin‘; Motivation: Name von Imelda Lambertini (14. Jh.) bzw. Maria Imelda von der Hostie Jesu (19./20. Jh.);
Norberta (1) [dt. Norberta] ist vom männlichen Vornamen Norbert deriviert, der aus ahd. Nor(d) ‚Norden‘ + beraht ‚glänzend‘ besteht47. Der Name bezieht sich also auf eine ‚Person, die großes Werk im Norden vollbringt‘; Motivation: Name Norberts von Xanten (11./12. Jh.);
Jadwiga (1) [dt. Hedwig] ist eine jüngere Form von Hadwig, das aus den ahd. Elementen hadu ‚Kampf, Schlacht‘ + wīg ‚Kampf, Krieg‘ besteht48. Der im Mittelalter populäre Kult der hl. Hedwig, Schutzpatronin von Schlesien (12./13. Jh.), trug zur Verbreitung ihres Vornamens bei, obwohl auch die Motivation durch den Namen von Hedwig von Polen (14. Jh.) nicht ausgeschlossen werden darf;
OA romanischer Herkunft:
Bonawentura (1) [dt. Bonaventura] ist ein männlicher Name it. Provenienz (buona ventura ‚gutes Gelingen, gutes Geschick‘). Wegen der Endung des Vornamens darf er – zumindest im Poln. – fehlinterpretiert und als weiblicher Name wahrgenommen werden. Das OA ist wahrscheinlich ein künstlicher, seit dem 11. Jh. in den Klöstern gebrauchter Name49, der sich dann durch den hier auch als Motivation funktionierenden Namen von Hl. Bonaventura (13. Jh.) über ganz Europa verbreitete50;
Estella (1) [dt. Estella, Estelle] kommt aus dem Altfranz. und bedeutet ‚Stern, Licht‘ (lat. stella ‚Stern‘)51; Motivation: Name von Estelle de Saintes (3. Jh.);
42 Vgl. Stricker/Banzer/Hilbe, 2008: 322.
43 Andere mögliche Namensmotivationen durch den Namen von Theodora von Rossano (10. Jh.) oder die heili- gen Namensträgerinnen, die bei Zmuda (2019b: 73) aufgelistet wurden.
44 Vgl. Stricker/Banzer/Hilbe, 2008: 61–62; Wieczorek, 2010: 284; Kobylińska, 2018: 151–152; NN, o. D., https://www.nordicnames.de/wiki/Bernhard [Zugriff am: 19.12.2023].
45 Vgl. NN, o. D.
46 Vgl. Stricker, Banzer,Hilbe, 2008: 144–145; Wieczorek, 2010: 283.
47 Vgl. Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 288.
48 Vgl. Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 129.
49 Vgl. Kirsche, 2023; NVNB, o. D.; Imiona świętych, o. D.
50 Andere mögliche Namensmotivationen durch die Namen von Bonaventura von Miyako (16. Jh.), Bonaven- tura von Potenza (17./18. Jh.) oder Bonaventura von Puzol (19./20. Jh.).
51 Vgl. BTN, o. D.
Maristella (1) [dt. Maristella] ist eine Kombination der it. Namen Maria und Stella, die vom Lat. ererbt wurden. Lat. Maria hat seinen Ursprung in hebr. Mirjām, dessen Pro- venienz jedoch nicht eindeutig geklärt ist: Möglich sind nämlich hebr. rym ‚schenken‘ (Bedeutung des Vornamens wäre dann ‚Gottesgeschenk‘) oder hebr. mry ‚fruchtbar sein‘. Lat. Stella kommt von lat. Appellativum stella ‚Stern‘; wahrscheinliche Moti- vation: Name der Mutter Jesu;
Ryta (1) [dt. Rita] ist eine ins Poln. entlehnte it. Form von Margarete bzw. eine Kurzform von Margherita mit der Bedeutung ‚Perle‘. Solch eine Bildung des Namens betrifft auch die anderen auf -rita ausgehenden Namen52; Motivation: Name von Rita von Cascia (14. Jh.);
OA slawischer Herkunft:
Bogumiła (1) [dt. Bogumiła] – der von poln. Bogumił derivierte Name besteht aus zwei Teilen: aslaw. bog ‚Gott‘ + mil ‚lieb, teuer‘ bzw. mila ‚nett‘, die dem Namen die Be- deutung ‚dem Gott nette Person‘ bzw. ‚die von Gott Geliebte‘ verleihen53; Motivation durch den Namen des heiligen Erzbischofs von Gnesen – Bogumił (12. Jh.);
Bronisława (1) [dt. Bronislawa] ist ein Ableitungsprodukt von dem poln. männlichen Vornamen Bronisław, der sich aus zwei Teilen: poln. bronić ‚verteidigen, kämpfen‘
+ slav ‚Ruhm‘ zusammensetzt54; Motivation durch den Namen von hl. Bronislawa (13. Jh.);
Władysława (1) [dt. Vladislava] ist das von poln. Władysław (dt. Vladislav) abgeleitete Anthroponym, das aus zwei Teilen besteht: vlad ‚herrschen‘ + slav ‚Ruhm‘. Der Name bedeutet somit ‚die Berühmte‘ oder ‚Macht bzw. Herrschaft und Ruhm‘55; Motivation durch den Namen der heiligen Männer: Ladislaus I. (poln. Władysław I, 11. Jh.) bzw. Ladislaus von Gielniów (Władysław z Gielniowa, 15./16. Jh.);
OA mit einer dunklen Etymologie:
Jolanta (1) [dt. Jolanthe, Jolanda] ist ein Vorname, dessen Provenienz nicht eindeutig geklärt ist. Eine seiner Herleitungen geht auf die franz. Form eines germanischen Namens zurück, dessen Bestandteile nicht mehr sicher identifizierbar sind56. Nicht auszuschließen ist jedoch seine griech. Herkunft: íon ‚lila, violett‘ + ánthos ‚Blume, Blüte‘57. Möglich ist auch die von der altfranz. Form von Odelinde kommende Variante Iolente mit den nachfolgenden Elementen: odal ‚Besitz, Wohlstand, Erbe‘ + lind ‚weich, sanft, mild, schwach‘58; Motivation durch den Namen Jolandas von Ungarn (13. Jh.);
Rozalia (1) [dt. Rosalia] ist ein Vorname mit einer schwer zu ermittelnden Etymologie. Möglich sind hier nämlich die nachstehenden Versuche der Namensherkunftsermitt- lung: 1) Zusammensetzung aus lat. rosa ‚Rose‘ + lat. liliom ‚Lilie‘ oder Ableitung von lat. rosa ‚Rose‘; 2) sizilianische Umbildung eines ursprünglich germ. Namens zu
52 Vgl. BTN, o. D.; NVNB, o. D.
53 Vgl. Grzenia, 2006: 79; Zmuda, 2019: 270.
54 Vgl. BTN, o. D.; Schäfer, 2023.
55 Vgl. Schäfer, 2023.
56 Vgl. Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 205.
57 Vgl. Wieczorek, 2010: 284; NN, o. D.
58 Vgl. NN, o. D.
germ. *hrōthi ‚Ruhm‘ (Grzenia, 2006: 284–285; Stricker, Banzer, Hilbe, 2008: 304; Zmuda, 2019: 273); Motivation durch den Namen Rosalias von Palermo (12. Jh.) bzw. Rosalies Rendu (18./19. Jh.);
Andere Ordoanthroponyme
durch die Bei- oder Nachnamen motivierte OA (mehr dazu: Malec, 1997: 181–186; Rudnicka-Fira, 2013: 26):
Klawera (1) [≈ dt. Klawera] ist als Derivat von dem polonisierten Nachnamen von Piotr Klawer (dt. Petrus Claver, 16./17. Jh.) anzusehen, der ein spanischer, im Vizekönigreich Neugranada tätiger Jesuit, Missionar und Priester war. Zweifelsohne lässt sich das OA als Ordensname rom. Herkunft betrachten, aber aufgrund der Eigenartigkeit dessen Bildung wurde er einer besonderen Gruppe von OA zugerechnet;
Salezja (1) [≈ dt. Salesia] ist als Ableitungsprodukt von dem poln. Beinamen von Fran- ciszek Salezy (dt. Franz von Sales, 16./17. Jh.) zu betrachten. Das OA bezieht sich somit auf den Namen der historischen Burg in Frankreich, wo der Heilige zur Welt kam: Burganlage Sales im Département Haute-Savoie in der Gemeinde Thorens-Gliè- res, wo sich das erste Domizil der Familie de Sales befand. Aus diesem Grund ist der Ordensname als toponomastisch motiviertes OA mit der Referenz auf den Wohnsitz der bereits erwähnten Familie anzusehen;
von den lat. Appellativa gebildete OA:
Konsolata (1) [≈ dt. Consolata] ist eine Ableitung von lat. consolatio‚ Trost, Tröstung, Ermutigung‘ und kann auf den Titel der Muttergottes des Trostes bezogen sein.
In Anknüpfung an die in Kapitel 2 formulierte Zielsetzung, sei zu bemerken, dass das für die obige Analyse gewählte Untersuchungskorpus selbstverständlich von einem gewissen – aber sowieso repräsentativen – Ausschnitt der den Kanonissen des Heiligen Geistes verliehenen Ordensnamen gebildet wird. Dank der sich in der Untersuchung der im 20. Jh. verstorbenen sowie der das Ordenskleid ablegenden Nonnen manifestierenden Beschränkung des Forschungsmaterials ist zu beobachten und folglich zu belegen, dass sich der Name einer Ordensschwester keinesfalls wiederholen durfte, solange die Trägerin diesen Vornamen lebt, was auch mit den Ergebnissen der in der zweiten Hälfte des 20 Jh. und im 21. Jh. gebrauchten Ordoanthroponyme untermauert werden kann.
An dieser Stelle sei ebenfalls auf die Eigentümlichkeit der Namen der Nonnen hinzu- weisen, die dadurch zum Vorschein kommt, dass sie den erwachsenen Frauen im Moment einer Lebenszäsur verliehen bzw. von jenen Frauen angenommen wurden. Unter Berufung auf die Forschungsergebnisse von Wieczorek (2010: 288) soll die Tatsache hervorgeho- ben werden, dass die ästhetische Funktion beim Verleihen von Ordensnamen wohl die geringste Rolle spielt: keine Berücksichtigung der Schönheit oder Beliebtheit bestimmter Vornamen sowie keine Rücksicht auf die Möglichkeit der Bildung von Koseformen und der Anpassung des Vornamens an den Nachnamen. Somit ist die religiöse Motivation der
relevanteste außersprachliche Faktor. Meistenteils werden die Ordoanthroponyme durch die Vornamen motiviert, welche entweder der Bibel bzw. der Kirchentradition oder den Lebensläufen der Heiligen entstammen. Überdies wurden im gesamten Untersuchungs- material keine Ordensnamen angetroffen, die mit der nichtreligiösen Motivation zusam- menhängen.
Alle aus den anderen Sprachen entlehnten Ordensnamen wurden an das poln. Sprachsys- tem angepasst, zumal ihre überwältigende Mehrheit nicht slaw. Provenienz ist (94%).
Die größte Sammlung der Ordoanthroponyme wurde durch die Namen der Heiligen motiviert (74%), obgleich man fälschlicherweise erwarten könnte, dass die der Heili- gen Schrift entstammenden Vornamen am zahlreichsten sind (16%). Gelegentlich sind die Ordoanthroponyme anzutreffen, welche durch die Bei- und Nachnamen der anderen Heiligen motiviert sind (4%) sowie solche, die von den lat. Appellativa gebildet (2%) wurden. Mit der dunklen Etymologie der Ordensnamen hat man es nur im Fall von 2% der Vornamen zu tun (vgl. Abb. 1). In der Gruppe der durch die Namen der Heiligen motivierten Ordensnamen (74%) werden die Ordoanthroponyme lat. Provenienz am häufigsten angetroffen (51%). An zweiter Stelle sind die aus dem Griech. kommenden Vor- namen beobachtbar (19%). Die Namen aus den germanischen (11%), romanischen (11%) und slawischen (8%) Sprachen kommen verhältnismäßig selten vor (vgl. Abb. 2).
Abbildung 1. Motivierung der Ordoanthroponyme (OA)
Quelle: erarbeitet von P.A.O.
Abbildung 2. Herkunft der durch die Namen der Heiligen motivierten Ordoanthroponyme (OA)
Quelle: erarbeitet von P.A.O.
Was die Provenienz der durch die Namen der Heiligen motivierten Ordoanthroponyme anbetrifft, so sind die oben dargestellten Prozentsätze wenig verwunderlich, zumal die Forschungsresultate mit den Schlüssen und Analysenergebnissen von Zmuda (2012, 2016) und Kobylińska (2018) konvergieren. Die Ordensnamen slawischer Herkunft sind nicht allzu oft vorfindbar, weil die slawischen Stämme in die kulturell-religiöse Gemeinschaft des Okzidents ziemlich spät integriert wurden. Aus diesem Grund ist die Zahl ihrer Heiligen viel niedriger. Die griech.-lat. Herkunft der Ordoanthroponyme verbindet sich hingegen mit der Verbreitung der griech.-römischen Kultur sowie mit der sich im Römischen Imperium entwickelnden Christentum, während die Ordensnamen hebr. Provenienz im Zusammen- hang mit dem Judaismus stehen. Die Ordoanthroponyme germ., rom. und slaw. Ursprungs sind wiederum bereits im Mittelalter auf dem Zeitstrahl zu verorten, als sich die West- und Osteuropäer christianisieren ließen. Einmal wurde auch das Auftreten eines Doppelnamens festgestellt, was jedoch als am Rande liegende Erscheinung zu betrachten ist.
afranz. – altfranzösisch ahd. – althochdeutsch Apg – Apostelgeschichte aram. – aramäisch aslaw. – altslawisch
dt. – deutsch
etrusk. – etruskisch Gen – Genesis germ. – germanisch hebr. – hebräisch
it. – italienisch
Lk – Lukasevangelium Mk – Markusevangelium Mt – Matthäusevangelium poln. – polnisch
Ri – Buch der Richter rom. – romanisch Vgl. – vergleich(e)
Chronik der Kongregation der Kanonissen des Heiligen Geistes – Canonesses De Saxia in Polen (o. D.), Kraków.
Chronik des Ordenshauses der Kanonissen des Heiligen Geistes – Canonesses De Saxia in Busko-Zdrój (o. D.), Busko-Zdrój.
Drozd I. (2022), Lebenserinnerungen der Kanonissen-Vorgängerinnen samt deren Lebens- läufen, Busko-Zdrój.
Borkowska M. (1996), Życie codzienne polskich klasztorów żeńskich w XVII–XVIII wieku,
Warszawa.
Breza E. (2013), Nazwy zakonów i zgromadzeń zakonnych żeńskich, „Slavia Occidenta- lis“, t. 70(1), https://pressto.amu.edu.pl/index.php/so/article/view/9733/9368 [Zugriff am: 8.12.2023].
BTN – Behind the Names (o. D.), https://www.behindthename.com/names/list [Zugriff am: 9.12.2023].
Citko L. (1999), Imiona mnichów Ławry Supraskiej, [in:] A.Z. Abramowicz, L. Dacewicz (Hrsg.), Nazewnictwo na pograniczach etniczno-językowych, Białystok.
Citko L. (2000), Imiona zakonne oo. Bazylianów z Supraśla (XVII w.), [in:] A.Z. Abramowicz,
L. Dacewicz (Hrsg.), Nazwy własne na pograniczach kulturowych. Materiały z Międzynaro- dowej Konferencji Onomastycznej, Białystok–Białowieża, 12–13 VI 2000, Białystok.
Czaplicka-Jedlikowska M. (2008), Preferowane wartości w wyborze imienia zakonnego w Zgromadzeniu Sióstr Zmartwychwstania Pańskiego w prowincji poznańskiej, [in:] E. La- skowska, I. Benenowska, M. Jaracz (Hrsg.), Język, społeczeństwo, wartości, Bydgoszcz.
Derwich M. (1995), Monastycyzm w kulturze Polski średniowiecznej. Uwagi problemowe, [in:]
A. Pobóg-Lenartowicz, M. Derwich (Hrsg.), Klasztor w kulturze średniowiecznej Polski, Opole.
Die Bibel in der Einheitsübersetzung (von 1980) (o. D.), https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/ bibel/ [Zugriff am: 9.12.2023].
Fros H., Sowa F. (2004), Księga imion i świętych, t. 1 A–C, Kraków.
Gesenius W. (2013), Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament,
Berlin–Heidelberg.
Grzenia J. (2006), Słownik imion, Warszawa.
Hanks P., Hardcastle K., Hodges F. (2006), Oxford Dictionary of First Names, New York. Henze B. (1996), Kanonissen, [in:] W. Kasper (Hrsg.), Lexikon für Theologie und Kirche,
Bd. 5, Freiburg im Breisgau, S. 1187–1188.
Imiona świętych (o. D.), DEON.pl., https://deon.pl/imiona-swietych [Zugriff am: 5.12.2023].
Kaleta Z. (2005), Kierunki i metodologia badań. Terminologia, [in:] E. Rzetelska-Feleszko (Hrsg.), Polskie nazwy własne. Encyklopedia, Warszawa–Kraków, S. 45–82.
Kamianets W. (2000), Zur Einteilung der deutschen Eigennamen, „Grazer Linguistische Studien“, H. 54, https://static.uni-graz.at/fileadmin/gewi-institute/Sprachwissenschaft/ GLS_Download/GLS_54_-_Kamianets.pdf [Zugriff am: 5.12.2023].
Kirsche D. (2023), Bonaventura, https://www.desired.de/mami/vornamen/bonaventura/ [Zu- griff am: 9.12.2023].
Kluge F. (2011), Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin–Boston.
Kobylińska J. (2018), Imiona oo. dominikanów krakowskich w „Księgach gromadzkich wsi Kasina Wielka” (XVII–XVIII w.), „Onomastica“, vol. 62, https://onomastica.ijp.pan.pl/index. php/ONOM/article/view/37/23 [Zugriff am: 8.12.2023].
Kucharska-Dreiss E. (2004), Teolingwistyka – próba popularyzacji terminu, [in:] S. Mikołaj- czak, T. Węcławski (Hrsg.), Język religijny dawniej i dziś. Materiały z konferencji Gniezno 15–17 kwietnia 2002, Poznań, S. 23–30.
Liddell H.G., Scott R. (1940), A Greek-English Lexicon. Revised and augmented throughout by. Sir H. S. Jones. with the assistance of. R. McKenzie, Oxford, http://www.perseus.tufts.edu/ hopper/ [Zugriff am: 19.12.2023].
Łapińska M. (2004), Motywacje wyboru imion zakonnych w Zgromadzeniu Sióstr Niepoka- lanego Poczęcia Najświętszej Maryi Panny, [in:] M. Pająkowska-Kensik, M. Czachorowska (Hrsg.), Nazwy mówią, Bydgoszcz, S. 229–243.
Majewski M. (2015a), Tajemnice biblijnych imion, Kraków.
Majewski M. (2015b), Tajemnice biblijnych imion. Piotr, https://opoka.org.pl/biblioteka/T/ TB/wydawnictwom_piotr [Zugriff am: 9.12.2023].
Malec M. (1997), Przydomki hagionimiczne w funkcji samodzielnych imion osobowych, [in:]
H. Popowska-Taborska, J. Duma (Hrsg.), Onomastyka i dialektologia, Warszawa, S. 181–186. Malec M. (2001), Imię w polskiej antroponimii i kulturze, Kraków.
Malec M. (2005), Imiona, [in:] E. Rzetelska-Feleszko (Hrsg.), Polskie nazwy własne. Ency- klopedia, Warszawa–Kraków, S. 97–118.
Niegdyś na placu Świętego Ducha (2020), „Nasza Arka. Miesięcznik Rodzin Katolickich‟, nr 1(229), S. 4–5, https://kanoniczki.pl/wp-content/uploads/2020/01/NArka229.pdf [Zugriff
am: 9.12.2023].
NN – Nordic Names (o. D.), https://www.nordicnames.de/wiki/Main_Page [Zugriff am: 19.12.2023].
NVNB – Nederlandse Voornamenbank (o. D.), https://nvb.meertens.knaw.nl/ [Zugriff am: 9.12.2023].
Pelliccia G., Rocca G. (1980), Dizionario degli Istituti di Perfezione, Roma. Peter M. (2005), Wykład Pisma Świętego Starego Testamentu, Poznań.
Początki Zakonu Ducha Świętego. Zgromadzenie Sióstr Kanoniczek Ducha Świętego de Saxia w Polsce (o. D.), Zgromadzenie Sióstr Kanoniczek Ducha Świętego de Saxia, https:// kanoniczki.pl/historia-zgromadzenia/ [Zugriff am: 9.12.2023].
Przybylska V. (2008), Imiona zakonne Zgromadzenia Sióstr św. Elżbiety prowincji nyskiej w XIX wieku, „Studia Śląskie“, t. 67, S. 217–229.
Rudnicka-Fira E. (2013), Imiennictwo krakowian od XVI do XVIII wieku na tle historii i kul- tury, Kraków.
Rutkiewicz M. (2002), Imiona zakonne serafitek z Prowincji Poznańskiej, „Acta Onomastica“,
R. XLIII, S. 58–75.
Schäfer J. (2023), https://www.heiligenlexikon.de/ [Zugriff am: 9.12.2023].
Schmidt S. (2023), Veronika, https://www.familie.de/schwangerschaft/vornamen/veronika/ [Zugriff am: 9.12.2023].
Sochacka S. (2001), Uwarunkowania kulturowo-religijne nadawania imion w zgromadzeniach zakonnych, „Studia Śląskie“, t. 60, S. 113–128.
Sochacka S. (2003), Imiennictwo żeńskich zgromadzeń zakonnych, [in:] M. Biolik (Hrsg.),
Metodologia badań onomastycznych, Olsztyn.
Stricker H., Banzer T., Hilbe H. (2008), Liechtensteiner Namenbuch. Die Personennamen des Fürstentums Liechtenstein, Bd. 2, Die Vornamen. Die Kollektivnamen, Vaduz.
Szewczyk Ł.M. (2000a), Kultowe i kulturowe znaczenie imiennictwa wybranych polskich zakonów żeńskich (na przykładzie imion sióstr franciszkanek), [in:] E. Woźniak (Hrsg.), In- spiracje chrześcijańskie w kulturze Europy, Łódź, S. 429–443.
Szewczyk Ł.M. (2000b), Imiona sióstr klarysek od wieczystej adoracji (problem motywacji), [in:] J. Krško, M. Majtan (Hrsg.), Vlastné mená v jazyku a spoločnosti. 14. slovenska onoma- sticka konferencia, Bratislava–Banskó Bystrica.
Tronina A. (2008), Tajemnice maryjne w imionach zakonnych, „Salvatoris Mater“, nr 10(3),
S. 294–302.
Westermann C. (1983), Genesis (Biblischer Kommentar AT I/1), Neukirchen-Vluyn. Wieczorek E. (2010), Imiona sióstr karmelitanek Dzieciątka Jezus z drugiej połowy XX wieku,
„Annales Universitatis Paedagogicae Cracoviensis. Studia Linguistica“, t. 5, https://studialin- guistica.up.krakow.pl/article/view/5054/4734 [Zugriff am: 8.12.2023].
Wieczorek E. (2011), Męskie imiona zakonne jako specyficzna warstwa antroponimii polskiej,
[in:] I. Fijałkowska-Janiak, H. Szcześniak, A. Jazgarska, I. Tusk, M. Borowski, K. Mendat,
M. Smorczewska, I. Kośniocka (Hrsg.), Zbliżenie. Literatura – kultura – język – translatoryka,
Gdańsk, S. 204–212.
Wolnicz-Pawłowska E., Borkowska M. (2000), Z dziejów imiennictwa ormiańskiego w Polsce. Imiona ormiańskich benedyktynek we Lwowie, [in:] E. Wolnicz-Pawłowska, M. Borkowska (Hrsg.), Kontakty językowe polszczyzny na pograniczu wschodnim. Prace ofiarowane Profe- sorowi Januszowi Riegerowi, Warszawa, S. 281–289.
Zmuda E. (2012), Nominacje istot duchowych w pismach wybranych mistyków. Studium teolingwistyczne, Kraków.
Zmuda E. (2015a), Maria jako imię zakonne, „Onomastica“, R. LIX, https://onomastica.ijp. pan.pl/index.php/ONOM/article/view/250/183 [Zugriff am: 5.12.2023].
Zmuda E. (2015b), (Nie)zależność imion zakonnych od chrzestnych na przykładzie imion karmelitów bosych, „Socjolingwistyka“, t. 31, https://socjolingwistyka.ijp.pan.pl/index.php/ SOCJO/article/view/121/58 [Zugriff am: 5.12.2023].
Zmuda E. (2016), Badania nad imionami zakonnymi, „Annales Universitatis Paedagogi- cae Cracoviensis. Studia Linguistica“, t. 11, https://studialinguistica.up.krakow.pl/article/ view/5168/4842 [Zugriff am: 8.12.2023].
Zmuda E. (2019a), Imiona krakowskich sióstr dominikanek (XVII–XVIII w.), „Annales Uni- versitatis Paedagogicae Cracoviensis. Studia Linguistica“, t. 14, https://studialinguistica. up.krakow.pl/article/view/5569/5192 [Zugriff am: 8.12.2023].
Zmuda E. (2019b), Imiona zakonne Karmelitanek Bosych (od XVII do pierwszej polowy XX w.), Kraków.
Ten utwór jest dostępny na licencji Creative Commons Uznanie autorstwa-Na tych samych warunkach 4.0 Międzynarodowe.