https://doi.org/10.25312/j.9691
Piotr A. Owsiński https://orcid.org/0000-0001-7862-3345 Uniwersytet Jagielloński w Krakowie
e-mail: piotr.owsinski@uj.edu.pl
Areas of verbal aggression and the potential
of word formation in teachers’ communication with students in the animated series Włatcy Móch (2006–2011)
Im vorliegenden Beitrag wird versucht, die Ergebnisse einer Pilotstudie zum Gebrauch verbaler Aggression in der Kommunikation von Lehrerinnen mit ihren Schülern am Beispiel des Zeichentrickfilms Włatcy móch (2006–2011) vorzustellen. In der Studie wurde zunächst versucht, die Bereiche der verbalen Aggression in den Äußerungen der Lehrerinnen zu identifizieren, um ihnen später spezifische Aussagen zuzuordnen. Die Studie bestätigt, dass die häufigsten Bereiche, die von Angriffen durch Lehrerinnen betroffen sind, das Verhalten der Schüler, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten, ihr Aussehen oder möglicherweise ihre Religion sind. Aber auch die Aggression in Form von Drohungen und anti-dialogischen Verallgemeinerungen sind anzutreffen. Die auffälligsten Phänomene sind jedoch Beleidigungen und Flüche, die sich gegen die Lernenden richten. Auch verbal aggressive Entlehnungen aus der deutschen Sprache sind vorzufinden. Ferner wird auf das relativ hohe Wortbildungspotential in den Äußerungen der beiden Damen hingewiesen, das eine stärkere Emotionalität ausdrücken und ein humoristisch-satirisches Element in das Gesamtwerk einbringen soll, um es realistischer zu gestalten.
Thie paper attempts to present the results of a study on the use of verbal aggression in the communication of female teachers with their students on the example of the cartoon Włatcy móch (2006–2011). The study first attempted to identify the areas of verbal aggression in the statements of female teachers’ representatives in order to later assign specific statements to them. The study confirmed that the most common areas affected by attacks from female teachers are the behaviour of the students, their competence, appearance or possibly religion. However, aggression in the form of threats and anti-dialogical generalisations can also be encoun-tered. The most conspicuous phenomena, however, are insults and challenges directed at the learners. Verbally aggressive borrowings from the German language should also be pointed out. The article goes on to point out the relatively high degree of word formation potential that can be observed in the statements of the two ladies, which is intended to express a stronger emotion and to introduce an element of humour and satire into the work as a whole, making it more realistic.
Als Ausgangspunkt für die nachstehenden Erörterungen zu Feldern der verbalen Ag-gression sowie zum Wortbildungspotenzial in der Kommunikation dient die allgemeine Beobachtung, dass Aggression und besonders – heutzutage immer häufiger im öffentli-chen Raum vorkommende – verbale Aggression in letzter Zeit an Aktualität gewannen. Dies wird u. a. durch immer zahlreichere (pragma)linguistische Analysen bestätigt, die sowohl von polnischen als auch von ausländischen Linguisten durchgeführt werden1. Unter Bezugnahme auf die Welt der menschlichen Werte stellt Taras (2013: 24) die These auf, dass die gegenwärtig zunehmende Aggressivität des Menschen als Resultat der Ver-armung und sogar des Zusammenbruchs seiner Werte anzusehen ist. Der Mensch wurde aggressiv und ist in der Krise, weil er sein Maß und seine Identität verlor. Es verwundert also wenig, dass sich in der Fachliteratur diverse Beschreibungen und Darstellungen von Aggressionsformen und -dimensionen finden.
Im vorliegenden Beitrag wird das Augenmerk jedoch lediglich auf die verbale Ag-gression gerichtet. Sie wird als absichtliche Handlung verstanden, die Schaden oder Leid verursachen soll. Man spricht über Aggression unabhängig davon, ob sie ihren Zweck er-füllt oder nicht. Was zählt, ist die Intention (Krahe, 2005: 25; Aronson, 2009: 33): „Damit man von Aggression sprechen kann“ – behauptet Peisert (2004: 23) – „genügt es, dass ein bestimmtes Verhalten nach dem Urteil mindestens eines Teilnehmers am Kommuni-kationsakt als aggressiv empfunden wird. Es kommt also nicht nur auf die Intention des Äußerungssenders an, sondern auch auf die Einschätzung des potenziellen Opfers sowie beispielsweise auf die Meinung eines Zeugen des Ereignisses“. Schließlich gibt es die verbale Aggression, die in der Äußerung negativer Urteile und schlechter Gefühle gegen-über dem Adressaten oder dem Objekt der Äußerung besteht und aus der feindseligen Haltung des Äußerungssenders gegenüber der Welt oder deren spezifischen Elementen (einschließlich der anderen Person) resultiert. Jede Form der Aggression enthält eine erheb-
1 Hierfür sind u. a. folgende Publikationen zu nennen: Pietrzak, 2000; Peisert, 2004; Roszak, 2010; Taras, 2013; Havryliv, 2017; Bonacchi, 2019; Ostafiński, 2020; Krzyżyk, 20223.
liche Ladung von Antipathie und Feindseligkeit und ist als Angriff auf eine andere Person interpretierbar, die es nach Meinung des Aggressors verdiente (Chodkowski, 2018: 212; Moroń, 2016: 322–323; Krzyżyk, 2022: 197). Dabei erfüllt die Aggression vier Funktio-nen: 1) sie zielt darauf ab, einer anderen Person Schaden zuzufügen, 2) sie verletzt die Sphäre des Heiligen, d. h. sie zerstört, was jemandem heilig und wertvoll ist, 3) sie entlädt negative Emotionen (wie etwa Frustration, Wut, Ärger) 4) und sie hat Freude am Unglück eines anderen (Peisert, 2004: 23). Hinzu kommt, dass sich in der Aggression auch Schutz, Stärkung und Erhöhung des eigenen Selbstwertgefühls manifestieren. Sie lässt sich eben-falls als Test der eigenen Stärken sowie als Reaktion auf Situationen interpretieren, die man emotional nicht bewältigen kann und denen man hilflos gegenübersteht. Die Sprache der Aggression führt letztlich dazu, dass ein tieferes Nachdenken über die Realität nicht mehr möglich ist, was u. a. im verarmten und verflachten Wirklichkeitswahrnehmungs-modus sowie in der Erschwerung – oder sogar Behinderung – des Aufbaus tieferer, guter zwischenmenschlicher Beziehungen zum Vorschein kommt (Krzyżyk, 2022: 198).
Im vorliegenden, als Pilotprobe konzipierten Beitrag wird das Anliegen verfolgt, das Problem der verbalen Aggression unter dem Gesichtspunkt der Kommunikation und der Sprache in den sozialen Beziehungen zwischen den Hauptfiguren der polnischen Zeichentrickserie für Erwachsene Włatcy Móch (2006–2011) zu reflektieren. Nebstdem wird versucht, auf die Frage der verbalen Aggression zwischen Lehrerinnen und deren Schülern einzugehen. Weiterhin werden die angetroffenen Erscheinungsformen der verbalen Aggression aufgezeigt und den konkreten Aggressionsfeldern zugeordnet, um untersuchen zu können, auf welche Bereiche sie sich bezieht und welche empfindlichen Stellen der Kommunikationspartner sie treffen soll. Vor diesem Hintergrund wird ferner der Versuch unternommen, das Wortbildungspotenzial zu bewerten, das die Äußerungen ausgewählter Hauptfiguren der Zeichentrickserie kennzeichnet. Die Analyse konzentriert sich ausschließlich auf die Äußerungen der Lehrerinnen der Kinder, d. h. die der Klassen-lehrerin (Abb. 1) einerseits und die der Nonne (Abb. 2) andererseits. Beide Damen sind nervös, voreingenommen, herrisch, frustriert und nicht selten arrogant. Sie mögen ihre vier Schüler2 aus der Klasse 2b nicht, tolerieren sie nur mit Mühe und überhäufen sie mit (manchmal äußerst bizarren) Schimpfwörtern. Was auch für die beiden Frauen emblema-tisch ist, ist deren verbale Aggression gegenüber den Schülern. Ihre verbale Aggression wird so zu einem Merkmal ihrer Sprache, das sich aus den die Sprachbenutzerinnen er-greifenden Impulsen und Emotionen ergibt (Taras, 2013: 20). Die Handlung der Zeichen-trickserie spielt sich in einer polnischen Schule, in einem Baumhaus der Jungs sowie auf dem Friedhof ab, wo der Zombie Czesio wohnhaft ist. Der Titel der Serie stammt aus William Goldings (1911–1933) Roman Herr der Fliegen (1983) (engl. Lord of the Flies,
2 Die Namen der Schüler sind: Anusiak (← lat. anus ‘After‘), Maślana ‘Buttermilch‘ (poln. für ‘Kohle‘), Czesio (Zombie) und Konieczko (← poln. konieczny ‘notwendig‘).
1954) und ist auch eine Anspielung auf Beelzebub. Sowohl der Titel der gesamten Zei-chentrickserie als auch die Titel der polnischen Folgen haben orthographische Fehler, die zeigen, wie die Kinder schreiben.
Abb. 1. i 2. Frau̇ Frał u̇nd Nonne
Quelle: Zofia Frał, o.J.; Zakonnica, o.J.
Wegen der ordinären und unflätigen Sprache sowie der drastischen Szenen wird Włatcy móch häufig mit der amerikanischen Serie South Park (seit 1997) verglichen. Nachdem die Serie auf dem Filmfestival in Cannes vorgestellt worden war, weckte sie das Interesse ausländischer Fernsehsender. Włatcy móch sollte in den Jahren 2007 und 2008 außerhalb Polens ausgestrahlt werden: Die Medien berichteten, dass der Sender den Verkauf der Serie an ausländische Fernsehsender (Vereinigtes Königreich und Deutschland) abgeschlossen hatte. Zu den Käufern gehörte auch ein Fernsehsender aus Mexiko (Vgl. Włatcy móch – fenomen, czy krótkotrwały su̇kces?, 2019).
Eine der in der Serie dargestellten Dimensionen des Alltagslebens von vier Jungen ist deren Alltag in der Schule, wo sie mit deren Lehrerinnen sprachlich interagieren. Da die Vertreterinnen der Lehrkraft durch das bereits oben charakterisierte Gemüt und die beschriebenen Charakterzüge geprägt sind, ist die Kommunikation zwischen ihnen und ihren Schülern mitunter sehr schwierig.
Der Zeichentrickfilm lässt sich somit als Spiegel von Satire und Gesellschaftskritik ansehen, in dem aktuelle Ereignisse oder politische und soziale Probleme mit Humor und Übertreibung dargestellt werden. Dies ermöglicht es den Fernsehzuschauern, vertraute Situationen in einem neuen Licht zu sehen, was wiederum zum Nachdenken anregen soll.
Die konkreten Episoden der Zeichentrickserie können zwar lustig und manchmal sogar absurd sein, aber sie behandeln oft auch ernste Themen, wie etwa Liebe, Freundschaft, Verrat oder Lebenskrisen. Dies macht die Figuren und deren Erfahrungen authentischer und realitätsnäher. Dabei ist zu beachten, dass die im Zeichentrickfilm dargestellten Figuren als Archetypen und Stereotypen aus dem Alltag angesehen werden dürfen. Dies ermög-licht es den Zuschauern, sich mit den Figuren und ihren Problemen zu identifizieren, was die gesamte Handlung realistischer macht.
Unter vielen im ausgewählten Zeichentrickfilm zu analysierenden Phänomenen und Erscheinungen kann auch die Sprache und die darin zum Ausdruck kommende Aggression der Erwachsenen gegenüber den Jungen zum Gegenstand der linguistischen Forschung gemacht werden. Obgleich die in der Serie dargestellte Welt als fiktive Realität zu betrach-ten ist, liegen die Untersuchungsergebnisse der in der Schule gebrauchten Sprache und Kommunikation zwischen den Lehrern und deren Schülern vor (bspw. Krzyżyk, 2022), die mit der in der Serie dargebotenen Realität etwas gemeinsam haben.
Die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern ist ein gewichtiges Element für den Erfolg in der pädagogischen Arbeit, in der es sich u. a. um den Aufbau der reziproken Beziehungen sowie um die Sozialisation handelt. Außerdem ermöglicht sie nicht nur die Vermittlung von Wissen und dessen Reproduktion, sondern auch die Prägung der Einstellungen der Schüler und der Art und Weise, wie sie sich selbst und die Welt wahr-nehmen. Endlich werden mithilfe der Kommunikation axiologische Werte der Lernenden verstärkt und gefestigt (Karwatowska, 2010, 2021: 416; Krzyżyk, 2022: 200–201). Im Zusammenhang damit verweist Bocheńska (2006: 11) auch auf das die Kommunika-tion erschwerende, beeinträchtigende oder manchmal sogar verhindernde Rauschen, das auf drei Gebieten spürbar ist: 1) externes Kommunikationsrauschen (z. B. Lärm, Hitze, Kälte), 2) internes Kommunikationsrauschen (z. B. Klischees, Emotionen) sowie
3) semantisches Kommunikationsrauschen, das die mit der Sprachschicht verbundenen Beeinträchtigungen umfasst (z. B. unangemessener Wortgebrauch, verbale Aggression). Positive interpersonale Beziehungen wirken sich auch positiv auf die Bildung der Ein-stellungen junger Menschen, ihr Wertesystem, den Erwerb von Normen und Verhaltens-mustern und den Erwerb oder die Fortbildung sozialer Kompetenzen aus. Lehrer, die sich in ihren Beziehungen zu den Schülern autoritär verhalten, den Dialog vortäuschen oder ihre Schüler moralisieren, verspotten, beleidigen, kritisieren bzw. ihnen etwas befehlen oder ihnen mit etwas drohen, demotivieren die Schüler, senken ihr Selbstwertgefühl und hindern sie daran, ihre eigene Meinung zu äußern sowie unabhängig oder kreativ zu sein (Gordon, 2001; Krzyżyk, 2022: 201).
In der Schule kann die verbale Aggression die nachstehenden Formen annehmen:
1) verbal aggressives Verhalten innerhalb der Gruppe von Schülern, 2) verbal aggressives Verhalten der Schüler gegenüber den Lehrern oder gerade 3) verbal aggressives Verhalten der Lehrer gegenüber den Schülern (u. a. Beleidigung, erhobene Stimme, Verspottung, Schubse), das im Brennpunkt des vorliegenden Beitrags steht. Hierbei bemerkt jedoch Krzyżyk (2022: 202), dass die verbale Aggression der Lehrer gewöhnlich als Feindselig-keit gegenüber der umgebenden Wirklichkeit und Reaktion auf ihre eigene Frustration
interpretiert werden darf. Außerdem ist sie eine Möglichkeit, ihre Wut auszudrücken, aber immer ist sie ein Ausdruck von Hilflosigkeit und Machtlosigkeit.
Dabei sind natürlich auch andere Merkmale der Äußerung von großer Relevanz, wie etwa Körperhaltung, Intonation, Stimme, die aber als außersprachliche Kräfte betrachtet werden. Viel wesentlicher sind hier die Aussagen der Lehrer, in denen gewisse ausgren-zende Botschaften kodiert sind. Tempczyk-Nagórka (2017: 124) versteht darunter vor allem solche Botschaften, die das Selbstwertgefühl des Schülers untergraben und ein Gefühl der Minderwertigkeit erzeugen. In erster Linie konzentrieren sie sich auf fehlende Kenntnisse und Fähigkeiten des Schülers sowie dessen Schwächen, Unzulänglichkeiten und Unsicherheiten.
Da beide Lehrerinnen eine gemeinsame Haltung zu Anusiak, Maślana, Czesio und Ko-nieczko (vgl. Abb. 3) zeigen, wird darauf verzichtet, ihre Aussagen separat zu behandeln.
Abb. 3. Hauptfiguren der Zeichentrickserie: Anusiak, Maślana, Czesio und Konieczko
Quelle: marc, 2019.
Nun wird der Versuch unternommen, die ausgrenzenden Botschaften zu kategorisieren, die in den Äußerungen von Frau Frał und Nonne in Bezug auf den Angriff auf die emp-findlichen Stellen der Jungen enthalten sind. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass einige Äußerungen unterschiedlichen Aggressionsfeldern zuordenbar sind. Die Sammlung von Beispielen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Im Folgenden wird lediglich eine Auswahl aus den aggressiven Äußerungen von Lehrerinnen dargestellt, die reprä-sentativ für die gewählte Fragestellung ist. Hierin lassen sich die nachstehenden Gebiete der Aggression von Frauen unterscheiden:
Tab. 1. Aggressionsfelder
Aggressionsfeld | Originale Aussage | Deutsche Übersetzung | |
Aggression gegen Cha-rakter oder Verhalten des Schülers | Czy was jakaś palma napa- dła?! | ≈ | ‘Habt ihr euren Verstand ver- loren?‘ |
Wy jesteście chorzy, chore dzieci, co z was będzie? | ‚Ihr seid krank, kranke Kinder, was soll aus euch werden?‘ | ||
Aggression gegen Fähig-keiten und Fertigkeiten des Schülers | Czy Zorro krzywdził u̇pośle-dzone dzieci? (im Gespräch über vier Schüler mit einem anderen Schüler) | ≈ | ‘Hat Zorro behinderten Kin-dern geschadet?‘ |
Masz ku̇rzy mózg, więc pew-nie serce też! | ‘Du hast ein Hühnerhirn (Spatzenhirn), also wahr-scheinlich auch ein Hühner- herz!‘ | ||
Nie rozu̇miesz, Anu̇siak... Boś tępy! | ‘Du verstehst nicht, Anusiak... Du bist geistig minderbemit- telt!‘ | ||
Obejmu̇je on [sprawdzian] od początku̇ szkoły wszyst-ko, czego wam do waszych pu̇stych łbów natłu̇kłam. | ‘Er [der Test] deckt alles ab, was ich euch seit Beginn der Schule in eure leeren Köpfe gerieben habe.‘ | ||
Zajkowski zachorował na im- becylizm! | ‘Zajkowski ist an Schwach- sinn erkrankt!‘ | ||
Znowu̇? Palisz za sobą mosty, dziecko! Czy ty nie masz żad-nych aspiracji?! | ‘Schon wieder? Du brennst die Brücken hinter dir ab, Kind! Hast du denn gar keine Ambitionen?!‘ | ||
Żeby mi to było z lektu̇r, a nie z napisów na mu̇rach! | ‚Ich wünschte, du hättest das aus der Lektüre gelernt und nicht von den Maueraufschrif- ten!‘ | ||
Aggression gegen Aus- sehen | Wykończy mnie ten zielony bu̇szmen. | ≈ | ‘Mit diesem grünena Buschmann bin ich fertig.‘ |
Aggression gegen Kon-fession | Antychryście! | ≈ | ‘Du Antichrist!‘ |
Czarci odorze! | ‘Du Teufelsgestank, teufli- scher Gestank‘ | ||
Masońskie tru̇chło! | ‘Freimaurerischer Kadaver!‘ | ||
Aggression gegen Sexua-lität | Pederasto! | ≈ | ‘Du, Päderast, Knabenschän- der!‘ |
Za drzwi, dewiancie! | ‘Raus mit dir, du Abweichler!‘ |
Aggressionsfeld | Originale Aussage | Deutsche Übersetzung | |
diffamierende, beleidigen-de Vergleiche (Beleidi-gungen) | Czy ty ju̇ż skretyniałeś do reszty?! | ≈ | ‘Bist du völlig verrückt ge- worden?!‘ |
Skaranie boskie z Tobą! | ‘Ich hab’ ein Kreuz mit dir! / Gott verdamme dich!’ | ||
anti-dialogische Verallge-meinerungen + (unpersönliche) Impe-rativeb | A teraz słu̇chać u̇ważnie gów- niarzeria! | ≈ | ‘Hört gut zu, ihr Scheißer!‘ |
Ani mi się waż, zakało! | ‘Wage es nicht, du Halunke!‘ | ||
Anu̇siak, czy ty masz jakieś problemy z głową?! Siad na du̇psku̇, pacanie, i pisać mi w zeszycie sto razy: […]; | ‘Anusiak, hast du ein Problem mit deinem Kopf! Setz dich auf deinen Arsch, Trottel, und schreibe hundertmal ins Notiz- buch: [...]‘ | ||
Anu̇siak, do kąta! | ‘Anusiak, ab in die Ecke!‘ | ||
Anu̇siak, dziób na sztorc! | ‘Anusiak, halt die Klappe! | ||
Anu̇siak, za drzwi, ty małpo- lu̇dzie, ty! | ‘Anusiak, raus aus der Tür, du Affe!‘ | ||
Cisza wy bando małpich odchodów! Siedzieć i nie wstawać!!! | ‚Seid still, ihr Haufen Affen- dreck! Setzt euch hin und steht nicht auf!!!‘ | ||
Do kąta! Degeneracie! | ‘Ab in die Ecke, du Asozia- ler!‘ | ||
I z czego cieszycie się, pu̇staki wy?! Cisza! | ‘Und worüber freut ihr euch, ihr Doofköppe! Schweigt! ‘ | ||
Maślana, zamknij ryło i won za drzwi! | ‘Maslana, halt die Klappe und geh aus der Tür!‘ | ||
Milcz, małpi ryju̇! | ‘Schweig, Affenfresse!‘ | ||
Precz mi z klasy, ty oszołomie ty! | ‘Raus aus meinem Klassen- zimmer, du Kiffer!‘ | ||
Rau̇s!!! | |||
Ru̇he!!! | |||
Ru̇sz du̇psko! | ‘Beweg deinen Arsch!‘ | ||
Stu̇lić dzioby cymbały! | ‘Haltet euren Mund, ihr Trottel!‘ | ||
Ściana, wyrodku̇! | ‘Wand, raus! Du Auswurf!‘ | ||
Typy spod ciemnej gwiazdy! | ‘Erzschurken!‘ | ||
Za drzwi, dewiancie! | ‘Raus mit dir, du Abweichler!‘ | ||
Zamknąć jadaczki, zakały ewolu̇cji! | ‘Haltet euer Maul, ihr Evolu- tionsfurunkel!‘ | ||
Zamknąć się zwyrodnialcy! | ‘Haltet die Klappe, ihr De- generierten!‘ |
Aggressionsfeld | Originale Aussage | Deutsche Übersetzung | |
Zamknąć się belzebu̇by! | ‘Halt die Klappe, ihr Belze- bubs!‘ | ||
Unterbrechungen mitten im Satz, die verhindern, dass jemand seine Rede beendet | Ju̇ż nic nie mów, tylko wyjdź za drzwi! | ≈ | ‘Sag nichts mehr, geh einfach aus der Tür!‘ |
Ki szatan was do tego przy- mu̇sił?! | ‘Was für ein Teufel hat euch dazu gezwungen?!‘ | ||
sarkastische Ausdrücke | Kwitniesz, dziecko, intelektu- alnie! | ≈ | ‘Kind, du blühst geistig auf!‘ |
Drohungen | A niech no tylko się dowiem o jakichś du̇reństwach, łapska poprzetrącam! | ≈ | ‘Lasst mich nur etwas über eine Dummheit herausfinden, dann werde ich euch die Pran- ken verrenken!‘ |
Bo jak się odezwiesz choć-by słowem, kaszania gnido, to ci zrobię takie dyktando, że przez miesiąc żadne „u̇” ci się nie zamknie! | ‘Denn wenn du auch nur ein Wort sagst, du Trottel, schreibst du solch ein Diktat, dass sich einen Monat lang kein „u“c mehr schließen wird!’ | ||
Ja im nogi z dupy powyry- wam! | ‘Ich werde ihnen den Arsch aufreißen! / Ich werde ihnen die Beine aus dem Arsch ziehen!‘ | ||
Maślana, rodzona matka cię nie pozna! Pała za wu̇lgary-zmy i do kąta! | ‘Maślana, deine leibliche Mutter wird dich nicht wieder-erkennen! Eine Sechs für Vulgarität und ab in die Ecke‘ | ||
Maślana, gamoniu̇! Du̇psko [ci] spu̇chnie, gangreno! | ‘Maślana, du Tölpel! Dein Arsch schwillt an!‘ | ||
Nie chcę być ju̇tro w wa-szej skórze – to skończy się naganą! | ‘Ich möchte morgen nicht in eurer Haut stecken – das wird mit einer Rüge enden!‘ | ||
Nie u̇jdzie wam to płazem, gady jedne! | ≈ | ‘Damit werdet ihr nicht durch- kommen, ihr Reptilien!‘ | |
Wy się doigracie! Takie zakały zawsze kończą tak samo! | ≈ | ‘Das werdet ihr noch bereuen! Solche Krücken enden immer auf die gleiche Weise!‘ | |
Zapłacicie mi za to, łachu̇dry patologizmu̇! | ≈ | ‘Das werdet ihr mir büßen, ihr Schurken des Pathologismus!‘ |
Aggressionsfeld | Originale Aussage | Deutsche Übersetzung | |
Zrobię wam taką apokalipsę, o której się świętemu̇ Janowi nie śniło! | ≈ | ‘Ich werde euch die Art von Apokalypse bescheren, von der der Heilige Johannes nie geträumt hat!‘ |
a Czesio als Zombie hat eine grüne Haut.
b Der Dialog wird auch durch unpersönliche imperativische Aufforderungen ausgeschlossen, die durch das Verb im Infinitiv ausgedrückt werden (Gałczyńska, 2012: 329).
c Im Polnischen gibt es ein <ó> (<o> mit Akut), das wie ein deutsches /u/ ausgesprochen wird. Der Unterschied zwischen <ó> und <u> besteht nur in der Orthographie.
Quelle: erarbeitet von dem Beitragsautor.
Was die anti-dialogischen Verallgemeinerungen und die den Dialog erschwerenden Aussagen anbetrifft, so werden dazu ebenfalls Gebote bzw. Befehle gezählt, die mit den Verben im Infinitiv oder Imperativ ausgedrückt werden. Mit derartigen Geboten bzw. Befehlen wird eine deutlich größere Distanz zwischen den Kommunikationspartnern angedeutet, was oftmals mit Feindseligkeit zusammenhängt. Mittels der Konstruktionen mit einem Infinitiv wird die Autorität der Lehrerinnen zum Vorschein gebracht und betont (Gałczyńska, 2012: 329). Wierzbicka (1999: 203) verweist zusätzlich darauf, dass die un-persönliche syntaktische Konstruktion mit dem Infinitiv anstelle des neutraleren Imperativs besonders beleidigend ist. Die unpersönliche Infinitivform löscht den Äußerungsempfänger als Person aus: Die fehlende sprachliche Bezugnahme auf den Adressaten wird zu einem ikonischen Zeichen seiner ‚Nichtexistenz‘ und impliziert die Überzeugung, dass der Äu-ßerungsrezipient es nicht wert ist, als Mensch angesprochen zu werden.
Abb. 4. ‘Da die meisten von euch patentierte Schmutzfinken sind, wird das Thema des heutigen Unterrichts die Ordnung sein!‘
Quelle: Sąd ostateczny | Włatcy Móch: One, 2024.
Sporadisch sind auch sarkastische Ausdrücke feststellbar, z. B. Kwitniesz, dziecko,
intelektu̇alnie! ‘Kind, du blühst geistig auf!‘.
Am häufigsten erscheinen jedoch Beleidigungen und Flüche, die darauf abzielen, die vier Jungen zu kränken:
Tab. 2. Beleidigungen und Flüche
Beleidigungen und Flüche | |
antychryst ‘Antichrist‘, | mandzioł bzw. mondzioł ‘Schwachkopf‘, |
bachor ‘Balg‘, | mandziolskie nasienia ‘Schwachkopfzeug‘, |
bambrayła ‘Fettwanst und Dummkopf’, | mastodont ‘Mastodont, hier: primitiver Men- sch‘, |
banda małpich odchodów ‘Haufen Affend- reck‘, | matoł ‘Trottel, Schwachkopf‘, |
bandyta ‘Bandit‘, | nędzne kreatu̇ry ‘elende Kreaturen‘, |
bezczelny gnojek ‘frecher Schnösel‘, | odmieniec ‘Eigenbrötler‘, |
bęcwał ‘Trottel‘, | ordynat ‘Grobian, Rüpel, Flegel‘a, |
brudas ‘Schmutzfink, Dreckfink‘, | oszołom ‘Kiffer‘, |
cham młodociany ‘jugendlicher Flegel‘, | pacan ‘Trottel‘, |
cymbał, kretyn ‘Dummkopf, Trottel‘, | padalec ‘Aas‘, |
czarci odór ‘Teufelsgestank, teuflischer Gestank‘, | pederasta ‘Päderast, Knabenschänder‘, |
czarna plama na honorze historii edukacji narodu polskiego ‘schwarzer Fleck auf der Ehre der Bildungsgeschichte des polnischen Volkes‘, | popapraniec ‘Null, verkorkste Kinder‘, |
degenerat bzw. degeneruch ‘Asozialer‘, | potwór ‘Scheusal‘, |
gad bzw. gadzina ‘gemeine Schlange‘, | psychopatyk ‘Psychopath‘, |
gamoń ‘Tölpel‘, | pustak ‘Doofkopp‘, |
gangrena ‘Depp‘b, | Przy tobie to pawian wydaje się inteligentem ‘Im Vergleich zu dir scheint der Pavian intelli-gent zu sein‘, |
gargulec ‘Wasserspeier‘c, | wyrodek ‘Auswurf‘, |
(kaszania)d gnida ‘Giftzwerg‘, | wrzód na ciele edukacji ‘Furunkel am Körper der Bildung‘, |
gówniarzeria ‘Scheißer‘, | zakała ‘Krücke, Taugenichts‘, |
hańba dla całego miasta ‘Schande der ganzen Stadt‘, | zakała ewolu̇cji ‘Evolutionsfurunkel‘, |
łachu̇dra patologizmu̇ ‘pathologischer Lum- penkerl‘, | zakała tej szkoły ‘Geißel dieser Schule‘, |
łajza ‘Strolch, Tollpatsch, Rumtreiber‘, | zaraza ‘Plagegeist, Schädling‘, |
Beleidigungen und Flüche | |
małpi ryj ‘Affenfresse‘ bzw. pawiański ryj ‘Pavianfresse’, | zbereźnik ‘Wüstling, Schweinigel‘, |
małpolu̇d ‘Scheusal‘, | zwyrodnialec ‘degenerierter Mensch‘ |
a Poln. ordynat ‘Majoratsherr‘. In diesem Fall handelt es sich wahrscheinlich um poln. ordynus ‘Grobian, Rupel‘. Vor Wut wurde das Substantiv von Frau Frał fälschlicherweise vom poln. Adjektiv ordynarny ‘ordinär‘ gebildet. b Das poln. Lexem referiert auf die Krankheit der Geweben, die durch Verwesung und Autolyse zerfallen und sich als Folge von Hämoglobin-Abbau verfärben. Als Schimpfwort bezieht sich das Wort wahrscheinlich auf einen Kran-kheitsausbruch, der eine schlechte Wirkung auf die Umgebung hat.
c Im Fall von gargulec handelt es sich um eine Anspielung auf Hässlichkeit der figürlichen Ausschmückung als Tier, Drache oder Mensch.
d In manchen Fällen ist es äußerst schwierig, die volle Bedeutung eines polnischen Fluches ins Deutsche zu übertragen. Poln. kaszani leitet sich vom poln. kaszanka ‚Grützwurst‘ ab und bezeichnet ‘etwas Gewöhnliches und Billiges‘, weil die Grützwurst als Kochwurst mit Nährmitteln in Polen als Symbol für Billigkeit galt (gilt). In der Umgangssprache wird der Ausdruck robić kaszanę ’Probleme bereiten, Schlamassel machen‘ gebraucht.
Quelle: erarbeitet von dem Beitragsautor.
Die Analyse der Äußerungen von Frau Frał und Nonne beweist auch eindeutig, dass sie über ein relativ hohes Wortbildungspotenzial verfügen. Infolgedessen lassen sich ab und zu einige Neologismen und verzerrte Wörter in ihren Aussagen vorfinden (bspw. ordy-nat), deren Bedeutung mit dem auszudrückenden Inhalt nicht übereinstimmt, wodurch ein Element der Komik und des Humors eingeführt wird (vgl. Anm. 11). Falsch wurden auch die Substantive psychopatyk ‘Psychopath‘ und patologizm ‘Pathologie‘ gebildet. Die richtigen Wortformen sind poln. psychopata und patologia, die höchstwahrscheinlich infolge der enormen Aufregung der Lehrerin verzerrt wurden.
Nicht fremd sind direkte Entlehnungen aus dem Deutschen (z. B. Ru̇he!, Rau̇s!), was eine Anspielung auf die schwierige Geschichte Polens im Kontext des Zweiten Weltkrieges (1939–1945) zu sein scheint. Solche Äußerungen spielen zweifellos u. a. auf polnische Kriegsfilme an, in denen solche deutschsprachigen Lexeme in Dialogen die Herkunft von Soldaten oder Lehrern betonen sollten. Manchmal verwenden Zeichentrickfilmemacher deutsche Wörter, um ihre Figuren besser zu charakterisieren oder ihren Hintergrund zu betonen und ein Element des Humors oder der Authentizität einzuführen. Es ist auch eine Möglichkeit, eine Szene realistischer und viel emotionaler zu gestalten.
Was jedoch die meiste Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist der ziemlich häufige Gebrauch von Neologismen als Schimpfwörter, mit denen die Lehrerinnen ihre Schüler bewerfen. Dabei sollte beachtet werden, dass die Verwendung von Neologismen in Zeichentrick-filmen durchaus üblich ist, da sie den Machern helfen, einzigartige Figuren, Welten und Situationen zu schaffen, die lustig, einprägsam und originell sein können. Die Neologis-men bringen auch Farbe und Humor ins Spiel und machen Zeichentrickserien für das Publikum interessanter und einzigartiger. Auf diese Art und Weise lässt sich etwas Neues und Frisches ausdrücken, das die Aufmerksamkeit auf sich zieht und Neugierde weckt.
Einige von ihnen haben bereits ihren festen Platz in der polnischen Umgangssprache, wie etwa gówniarzeria, oszołom oder popapraniec. Ein weiterer Teil der Neologismen bezieht sich auf das Zeichentrickfilmkolorit und ist für beide weiblichen Figuren charakteristisch (kaszania) gnida, mandzioł bzw. mondzioł ‚Schwachkopf, intellektuell beschränkter Mensch‘ (Słownik slangu̇, Stichwort: Mondzioł, 2008). Noch andere erhalten ihre vulgäre, aber auch lustige Färbung erst in der konkreten Verbindung (z. B. małpi ryj ‚Affenfresse‘). Schließlich werden solche Flüche angetroffen, die eine Anspielung auf die orthodoxe Konfession beider Frauen sind: mandziolskie nasienia ‘Schwachkopfzeug‘ ist eine Kombi-nation des vom Substantiv mandzioł bzw. mondzioł ‘Schwachkopf, intellektuell beschränk-ter Mensch‘ abgeleiteten Adjektivs mandziolski mit dem Substantiv nasienie ‘Samen‘. Hierbei handelt es sich aber um den im Polnischen üblichen Ausdruck diabelskie nasienie ‘Teufelszeug, Satansbraten‘, in dem der erste Teil der Zusammensetzung – adjektivisches Attribut in der Präposition – durch ein anderes Lexem ersetzt wurde, wodurch es auf die Dummheit der Schüler referiert. Anzutreffen sind auch: szatańskie nasienie ‘Teufelszeug, Satansbraten‘, masońskie tru̇chło ‘freimaurerischer Kadaver‘. Da es sich bei den Jungen nicht um höfliche Kinder handelt, sind auch die von der Nonne ausgesprochenen Flüche anzutreffen, die eben mit dem Teufel im Zusammenhang stehen, z. B. pomiot Belzebuba ‘Satansbrut, Beelzebubs Brut‘, das im Polnischen oft die Form von czarci (‘Teufels-‘) bzw. diabelski pomiot ‘Satansbrut‘ annimmt. In dem Zeichentrickfilm wird jedoch eine andere Beleidigung – d. h. der Name eines anderen Teufels – verwendet, die weniger
offensichtlich erscheint und daher amüsanter ist.
Abb. 5. ‘Nur ein Asozialer verbreitet solchen Unsinn!‘
Quelle: Włatcy Móch postin, j.O.
Das große Wortbildungspotenzial kommt auch in der Bildung von Augmentativa zum Vorschein. Gemeint ist hier beispielsweise das Substantiv degeneruch ‘Asozialer‘ (vgl. Abb. 5), das vom degenerat ‘Asozialer‘ deriviert wurde. Mit dem Affix {-UCH} wird
nämlich der höhere Grad einer Eigenschaft mit der abwertenden Bedeutung zum Ausdruck gebracht (vgl. poln. komuch ← poln. komunista ‘Kommunist‘, poln. niedbaluch ← poln. niedbały (człowiek) ‘Schlamper‘, poln. uparciuch ← poln. u̇party (człowiek) ‘Sturkopf‘). Augmentative Formen, deren Hauptzweck ist, die Aussage zu verstärken und ausdrucks-stärker zu machen, werden häufig in der Umgangssprache verwendet, um einer Äußerung mehr Emotionen oder Humor zu verleihen.
Der obigen Analyse ist eindeutig zu entnehmen, dass man es mit der verbalen Aggres-sion in den Äußerungen von Frau Frał und Nonne zu tun hat. Da beide Frauen ähnliche Charaktereigenschaften aufweisen und ein ähnliches Verhalten gegenüber deren Schülern an den Tag legen, kann man davon ausgehen, dass sie die gleichen sensiblen Bereiche ihrer Kommunikationspartner treffen wollen. Dazu gehören vor allem: Angriffe auf Charakter oder Verhalten der Schüler, deren Fähigkeiten und Fertigkeiten, Aussehen oder Konfession. Auch diffamierende, beleidigende Vergleiche, anti-dialogische Verallgemeinerungen, den Dialog erschwerende Aussagen und Unterbrechungen mitten im Satz sind gelegentlich anzutreffen. Am meisten werden jedoch Drohungen sowie Flüche vorgefunden, deren Ziel es ist, die vier Jungen zu beleidigen. In diesem Bereich macht sich auch das hohe Poten-tial der Wortbildung bemerkbar, das sich beispielsweise in Neologismen und verzerrten Schimpfwörtern bemerkbar macht, welche die starken Emotionen, Wut und Nervosität der beiden Lehrerinnen in den Vordergrund schieben sollen.
Zweifelsohne lässt sich konstatieren, dass Włatcy móch als Zeichentrickserie für Er-wachsene Vulgaritäten und verbale Aggression enthält, weil deren Schöpfer realistische Emotionen und Situationen darstellen wollen, die im alltäglichen Leben vorkommen (können). Darüber hinaus sollen solche Dialoge oft für Humor sorgen, überraschen oder die Figuren von Frau Frał und Nonne hervorheben. Es ist jedoch zu bedenken, dass sich dieser Zeichentrickfilm an ein älteres Publikum richtet, weswegen die Verwendung solcher Wörter bewusst ist, um die Authentizität einer Situation vermitteln zu können.
Verbale Aggression in Zeichentrickserien wird aufgrund ihres Charakters und ihres Unterhaltungszwecks oft übertrieben und humorvoll dargestellt, was den Zuschauer eher amüsieren als die Realität widerspiegeln soll. Im wirklichen Leben kann ein solches Ver-halten schwerwiegendere Folgen haben und ist nicht so akzeptabel.
Wie bereits in der Zielsetzung des Artikels erwähnt, ist er als Pilotversuch zu verstehen, der verbale Aggression unter dem Gesichtspunkt von Kommunikation und Sprache in den sozialen Beziehungen zwischen den Hauptfiguren von Zeichentrickfilmen thematisiert. In einem nächsten Schritt wäre es wünschenswert, die verbale Aggression in den Äu-ßerungen anderer Zeichentrickfiguren zu analysieren. Dies würde ein Bild der im Film skizzierten Kommunikation unter pragmalinguistischen Gesichtspunkten ergeben. Die Untersuchung der verbalen Aggression in Zeichentrickfilmen für Erwachsene scheint extrem belangvoll zu sein, da diese Produktionen häufig mehr Freiheit bei der Verwendung starker Worte und Ausdrücke haben. Dank der Analysen dieser Sprache ist es möglich, zu
verstehen, wie Medien für Erwachsene soziale Normen widerspiegeln bzw. gestalten und wie sie die Einstellungen und das Verhalten der Zuschauer beeinflussen. Dies kann bei der Beurteilung behilflich sein, ob solche Inhalte die Aggression fördern oder vielleicht als eine Form des emotionalen Ausdrucks im Kontext von Humor oder Satire dienen. Auf diese Art und Weise kann man wiederum besser nachvollziehen, wie die Kommunikation in den Medien für Erwachsene die Gesellschaft beeinflusst und welche Werte darin ver-mittelt werden.
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