Joseph Ignatz Schnabel gehörte ohne Zweifel zu den hervorragenden schlesischen Musikern des 19. Jahrhunderts. Er ist in Naumburg am Queis zur Welt gekommen. Nach dem Abschluss des Matthiasgymnasiums in Breslau war er zuerst Lehrer in Paritz dann Organist im Klarenstift, der erste Violinspieler in der St. Vincenz-Kirche in Breslau und Konzertmeister im Stadttheater. Seit dem Jahr 1805 bis zu seinem Tode übte er die Funktion des Domkapellmeisters aus. Darüber hinaus war er Universitätsmusikdirektor, Hochschullehrer, Dirigent der Festabonnementskonzerte und Veranstalter vieler Musikevents. Letztendlich war er begabter und ungewöhnlich fruchtbarer Komponist, dessen Schaffen einen Einfluss auf die Reform der Kirchenmusik Ende 19. Jahrhunderts ausgeübt hat. Seine Tätigkeit hat dem Breslauer Dom die Anerkennung und die ihm gehörige Stelle im Musikleben in Breslau und Niederschlesien zurückgegeben. Sie bildete auch das Fundament für „Breslauer Schule der Kirchenmusik”, deren Vertreter spätere Domkapellmeister waren, die die schlesische Tradition der instrumentalen Kirchenmusik pflegten.