Die Schlüsselfrage, die von Anfang an im Christentum immer aufs Neue erscheint, betrifft die Entstehung der Kirche. Angesichts zahlreicher Zweifel sowohl rund um den Gründer als auch die Gründungszeit der Kirche, stellt der Autor fest, dass der Anfang der Kirche bis ins Alte Testament zurückreicht. Der ekklesiale Sinn des Alten Testaments greift bis in die Zeit des Abraham zurück. Ab dieser Epoche sieht man sehr deutlich zwei Dimensionen des Gestaltungsprozesses der Kirche. Einerseits die menschlich-erdhafte Dimension und andererseits die göttliche. Obwohl das Volk Gottes immer wieder untreu ist, schließt Gott mit ihm einen ewigen Bund. Daraus darf man schließen, dass das Alte Testament fundierte Gründe liefert für das Theorem, dass die Geschichte von Christus, dem Messias, eine historisch und sozial bedingte Gemeinschaft impliziert. Diese verdient, das neutestamentliche Volk Gottes genannt zu werden nach dem Modell der Gemeinschaft im Alten Testament Kahal Jahwe, und gegenwärtig die Kirche Gottes in Christus und im Heiligen Geist. Die tiefsten Wurzeln des neuen Volkes Gottes, der Kirche, greifen also zurück auf die Geschichte Gottes mit seinem auserwählten Volk im Alten Testament.