Die Görres-Schule zu Leipzig war ein Zeichen der Zeit des frühen XX. Jahrhunderts in der katholischen Landschaft Deutschlands. An der Breite der Angebote, wie auch Anzahl von Zuhörern durfte man sie zu den größten Erscheinungsformen der katholischen Erwachsenenbildung ihrer Zeit zählen. Es ist bemerkenswert, weil Leipzig sich schon damals inmitten des Diasporagebietes befand, zu dem neugegründeten (1921), finanziell und strukturell eher bescheidenen Bistum Meißen gehörend. Im Jahre 1935 übernahm der spätere Bischof Otto Spülbeck die Leitung dieses Werkes. Die vorliegende Abhandlung versucht dieses herausragende Phänomen aufgrund des im Diözesanarchiv des Bistums Dresden-Meißens erhaltenen Bestandes darzustellen. Die Archivalien erlauben einen tieferen Einblick in die Vorgänge erst ab dem Jahr 1941. Die Ausführungen über die Aktivitätsformen und ihre immer stärkere Beeinflussung durch den Krieg wurden um den Kontext der Erwachsenenseelsorge in der Diözese und kurze Schilderung der Leiterpersönlichkeit ergänzt.