Nachkonzilaufblühen vieler charismatischen Bewegungen und Gemeinschaften gibt klar zu verstehen, dass man im Leben der modernen Kirche immer wieder mit einer ungewöhnlichen pneumatologischen Erneuerung zu tun hat. Die entstehende Gruppen werden für vielen Menschen zu einer Möglichkeit, sich mit den anderen ins Evangelium Christi teilen, einer neuen Gelegenheit zu einer Katechese des reifen Menschen, dem Weg durch Theologie. Solche Gemeinschaften haben in vielen Fällen zu der Belebung des Pfarrlebens beigetragen oder haben ihm Dynamik angegeben. Sie leben in ihrem eigenen Rhythmus und haben ihre eigenartige, ihrer Geistigkeit entsprechende Art und Weise, den Gott in dem, was Er für die Menschheit und die Welt gemacht hat, zu preisen. Eine der immer noch Interesse erweckenden Ausdrucksweisen der Charismatiken sind sogenannte Zungenreden (auch als Sprachengebet oder Sprechen im oder mit dem Geist bezeichnet), die ihre Inspiration aus der Glossolalie der Pfingsten in dem Abendmahlsaal in Jerusalem schöpfen. Wie sollte dieses so ferne und gleichzeitig so nahe Ereignis betrachtet werden? Was war eigentlich die Glossalie von Jerusalem? Was wollte der Evangeliumautor Lukas mit der Relation dieses Ereignises ausdrücken? Kann man heute dieses Wunder von Jerusalem mit der heutigen sogenannten Zungenrede (mit dem Sprachengebet) gleichsetzen? Gedanken von einem berühmten und hochgeschätzten Theologen René Laurentin helfen, auf diese so gestellten Fragen zu antworten.