Abstract
Die orientalischen Kirchen entstanden infolge der christologischen Auseinandersetzungen nach den Konzilien von Ephesus (Die Assyrische Kirche des Ostens) und von Chalcedon (Die Orientalisch-Orthodoxen Kirchen der Syrer, Kopten, Äthiopier und Armenier). Diese Kirchen lassen sich seit der frühchristlichen Epoche bis heute vier Ritusfamilien zuordnen: alexandrinischer (koptischer), antiochenischer (westsyrischer), ostsyrischer und armenischer Ritus. Im Artikel wurde die Spezifik der Liturgie der Krankensalbung in jeder dieser Riten beschrieben. Als Ergebnis dieser Analyse darf man zu zwei wichtigen Schlussfolgerungen kommen. Erstens muss man klar feststellen, dass in der assyrischen und armenischen Kirche faktisch seit sehr langer Zeit kein Sakrament der Krankensalbung vollzogen wird, sondern seine Ersatzformen. Zweitens kann man auf drei besondere Merkmale hinweisen, die die Liturgien der orientalischen Kirchen vom römischen Ritus der Krankensalbung unterscheiden. Vor allem ist es die Konzelebration – 7 Priester bei den Kopten und 5 bei den orthodoxen Syrern. Die nächste Eigentümlichkeit der orientalischen Riten ist die Ölweihe von Priestern direkt bei der Krankensalbung, anstatt vom Bischof am Gründonnerstag, wie es in der lateinischen Kirche ist. Letztendlich heben die orientalischen Liturgien – viel stärker als im Westen – die Vergebung der Sünden als Wirkung der Krankensalbung hervor.
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